It Lives Inside

Länge:
99 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
02.11.2023
Regie:
Bishal Dutta
Darsteller:
Megan Suri (Sam), Neeru Bajwa (Poorna), Mohana Krishnan (Tamira), Vik Sahay (Inesh), Gage Marsh (Russ)
Genre:
Horror , Thriller , Drama
Land:
USA, 2023

Warum eigentlich gibt es so viele Horrorfilme, in denen Jugendliche im Mittelpunkt stehen? Einer der Hauptgründe: Weil die Zeit des Erwachsenwerdens, der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt eng verbunden ist mit Ängsten und Unsicherheiten. Das emotionale Chaos bildet einen guten Nährboden für schaurige Geschichten – so auch im Kinodebüt von Bishal Dutta, der das Ganze noch um eine kulturelle Dimension erweitert.


Wovon „It Lives Inside“ handelt:


Samidha, kurz Sam genannt, hat es satt, dass ihre traditionsbewusste Mutter sie ständig ermahnt, ihre indischen Bräuche zu pflegen. Ihre Herkunft interessiert die Teenagerin nicht die Bohne. Wichtig ist ihr einzig und allein, sich so gut wie möglich in ihr vorwiegend weißes Highschool-Umfeld einzufügen. Sam will dazugehören, Spaß haben und verguckt sich in ihren Klassenkameraden Russ. Wenig übrig hat sie dagegen für ihre frühere Freundin Tamira, die ebenfalls aus einer indischen Familie kommt und in letzter Zeit ständig ein seltsames Einmachglas mit sich herumschleppt. Darin befindet sich, so behauptet sie, ein Dämon namens Pishach, der Tamira mehr und mehr verängstigt. Als sie Sam um Hilfe bittet, zerschlägt diese wütend den Behälter – und befreit ungewollt das teuflische Wesen. Nach Tamiras Verschwinden begibt sich Sam reumütig auf Spurensuche, während in ihrer Umgebung unheimliche Dinge vor sich gehen.


Was macht den Horrorfilm besonders?


Bishal Dutta erfindet mit seinem Debütwerk das Rad nicht neu. „It Lives Inside“ klappert typische Stationen des Dämonengrusels ab, trägt aber dennoch eine persönliche Note. Entscheidend geprägt ist Sams Identitätssuche schließlich von der Ablehnung ihres familiären Ursprungs. Weder möchte sie ihre Muttersprache Hindi sprechen, noch fühlt sie sich mit ihrem äußeren Erscheinungsbild wohl. Sehr anschaulich fängt der Regisseur das Unbehagen gleich in den ersten Momenten ein, wenn wir Sam dabei zusehen, wie sie sich die dunklen Härchen an den Armen abrasiert. Der Wunsch, sich anzupassen, nicht als anders wahrgenommen zu werden, ist groß. Nach Entfesslung des Dämons Pishach geht es jedoch in die umgekehrte Richtung. Im Kampf gegen das nach Menschenfleisch gierende Monster muss Sam wieder eine Verbindung zu ihren Wurzeln aufbauen. Nur so hat sie eine Chance, die in einer höllenartigen Zwischenwelt gefangene Tamira zu retten. Der aus der indischen Mythologie stammende Dämon, dessen genauer Hintergrund etwas nebulös bleibt, tritt in der zweiten Hälfte komplett ins Bild. Um einiges schauriger als das Aussehen der Kreatur sind allerdings ihre auf der Tonspur regelmäßig erklingenden Schmatz- und Röchellaute. Diskussionspotenzial bietet am Ende des Films die Frage, was er aus dem Emanzipationsdrang seiner Protagonistin macht.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (49. Woche 2023).