It Comes at Night

Länge:
88 Minuten (Blu-ray: 92 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
18.01.2018
Regie:
Trey Edward Shults
Darsteller:
Joel Edgerton (Paul), Kelvin Harrison Jr. (Travis), Carmen Ejogo (Sarah), Christopher Abbott (Will), Riley Keough (Kim), Griffin Robert Faulkner (Andrew), David Pendleton (Bud)
Genre:
Thriller , Horror
Land:
USA, 2017

An ein soziales Miteinander, wie wir es kennen, ist im postapokalyptischen Thriller „It Comes at Night“ nicht mehr zu denken. Ein tödlicher Virus hat weite Teile der Bevölkerung dahingerafft und zwingt die Überlebenden, sich abzuschotten und sich an vermeintlich sichere Orte zurückzuziehen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Sarah und seinem 17-jährigen Sohn Travis haust der frühere Geschichtslehrer Paul auf dem tief im Wald gelegenen Grundstück seines Schwiegervaters Bud, der sich den verheerenden Krankheitserreger ebenfalls eingefangen hat. Um eine weitere Ansteckung zu verhindern und den alten Mann von seinem Leiden zu erlösen, erschießt Paul, unter den Augen des spürbar erschütterten Travis, den Infizierten und verbrennt schließlich seine Leiche. Schon kurz nach diesem schmerzhaften Ereignis sieht sich die kleine Familie mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Eines Nachts bricht ein unbekannter Mann namens Will in das verbarrikadierte Anwesen ein und behauptet, nicht gewusst zu haben, dass die Hütte bewohnt ist. Nur widerwillig erklärt sich Paul bereit, dem Fremden samt Frau und Kind, die irgendwo in einem Versteck mit einigen Vorräten ausharren, in seinem Haus Unterschlupf zu gewähren.

In seiner konsequenten Handlungs- und Schauplatzbeschränkung erinnert „It Comes at Night“ stark an den Endzeitthriller The Survivalist von Stephen Fingleton, der 2016 bei den Fantasy Filmfest Nights seine Deutschlandpremiere feierte. Auch Trey Edward Shults konzentriert sich beim Zusammenstoß zweier Familien inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt auf wenige Figuren und ein zentrales Setting, was dem Gezeigten zwangsläufig einen klaustrophobischen Charakter verleiht. Schon in den ersten Minuten entwickelt der Film mit der quälend inszenierten Tötung des erkrankten Bud eine enorme Wucht und unterstreicht die moralische Ambivalenz, die sich bis zum Ende nicht in Luft auflösen wird. Über ein bedrohliches Sounddesign, geisterhafte Kamerafahrten und ein geschicktes Spiel mit Licht und Dunkelheit entfacht Shults eine bedrückende Stimmung und unterfüttert diese gelegentlich mit expliziten Horrorausflügen. Etwa dann, wenn er uns Einblick in die Albträume des merklich aufgewühlten Travis gibt, den der Tod seines Großvaters nicht loslässt. Überhaupt nimmt sich der minimalistische Schocker viel Zeit, um die Verunsicherung des Jugendlichen zu ergründen, dem Pauls rigoroses Vorgehen und dessen knallharte Überlebensregeln Unbehagen bereiten. Der frühere Lehrer – von Joel Edgerton eindringlich verkörpert – hat sich durch die außergewöhnlichen Umstände in ein Nervenbündel verwandelt. Einen Mann, der ständig auf der Hut ist, niemandem über den Weg traut und keine Sekunde zögert, seine Waffe zu benutzen, um seine Liebsten zu beschützen. Auch wenn „It Comes at Night“ im Zusammenleben der beiden Familien zwischendurch fast ein Stück Normalität beschwört, überwiegt die Angst vor vermeintlich bösen Absichten. Das von Shults verfasste Drehbuch kommt ohne vertrackte Konstruktionen aus, ist eher schlicht gehalten, endet allerdings mit einem packend-grauenvollen Showdown, der sich wie ein Schlag in die Magengrube anfühlt.

DVD Extras: Featurettes

Blu-ray Extras: Featurettes

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2018).