Invader

Während eines Einsatzes im Irakkrieg wird ein Konvoi spanischer Soldaten von Rebellen überfallen. Schwer verletzt überleben die beiden Militärärzte Pablo und Diego den Angriff und flüchten in ein nahegelegenes Dorf. Zwei Wochen später erwacht Pablo in einem spanischen Krankenhaus aus dem Koma, kann sich aber nicht mehr erinnern, was damals passiert ist. Als sich auch Diego weigert, über diese Ereignisse zu sprechen, macht sich Pablo auf eigene Faust daran, seine Gedächtnislücken zu füllen. Mit seinem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit bringt er nicht nur sich und seine Familie in Lebensgefahr.

Der vom erfahrenen spanischen Actionregisseur Daniel Calparsoro gedrehte Film nach einer Romanvorlage von Fernando Marias reflektiert den Irakkrieg aus der Perspektive von beteiligten spanischen Streitkräften äußerst kritisch. Wie bereits der Titel nahelegt, wird dieser Krieg als Invasionskrieg gesehen, wobei die Menschenrechte unter dem Namen der Freiheit mit Füßen getreten wurden – und es auch zu Massakern kam, nicht nur bei den US-Streitkräften. Dennoch betonen die Filmemacher, nicht so sehr einen politischen Film als einen anspruchsvollen Actionthriller mit großem Unterhaltungswert gedreht zu haben. Trotz eines ansehnlichen Budgets und zahlreicher filmisch ergiebiger Schauplätze können sie etwa bei der inhaltlich fast schon aufgesetzt wirkenden Autoverfolgungsjagd in der Stadt mit amerikanischen Großproduktionen nicht ganz mithalten. Die sicher aus wirtschaftlichen Erwägungen erfolgte Anbiederung an den breiten Publikumsgeschmack schmälert die künstlerische Geschlossenheit und auch die Brisanz des Films leicht. Denn das Thema Geheimnisverrat und die damit verknüpften Fragen nach Moral und Gerechtigkeit sind vor dem Hintergrund realer Whistleblower wie Bradley Manning oder Edward Snowdon brandaktuell geblieben.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Holger Twele