In The Heights

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
143 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
22.07.2021
Regie:
Jon M. Chu
Darsteller:
Anthony Ramos (Usnavi), Melissa Barrera (Vanessa), Leslie Grace (Nina), Gregory Diaz (Sonny), Corey Hawkins (Benny), Olga Merediz (Abuela Claudia), Lin-Manuel Miranda (Piragua Guy)
Genre:
Musikfilm
Land:
USA, 2021

Jeder hat einen Traum, aber haben alle die gleichen Chancen? In dem mitreißenden und vor Lebensfreude berstechenden Filmmusical geht es um kleine und große Träume im Leben, um den Zusammenhalt in der Latino-Community von Washington Heigths, einem Viertel an der Nordspitze Manhattans und um Gentrifizierung.


Darum geht es im Filmmusical „In The Heights“:


Der sympathisch trottelige Usnavi betreibt einen kleinen Laden, sein jugendlicher Cousin Sonny geht ihm hier zur Hand. Usnavi träumt von einer Strandbar in der Heimat, der Dominikanischen Republik, aber vor allem von Vanessa. Die arbeitet in einem Beautysalon, möchte aber aus dem Viertel entkommen und Modedesign studieren. Nina kehrt aus Stanford zurück, ihr Vater hat alles getan, damit seine kluge Tochter studieren kann. Aber dort war Nina eine Außenseiterin und stand als Latina unter Generalverdacht. Das Heimweh hat sie zurück in ihr Viertel getrieben, aber jetzt glaubt sie, versagt zu haben. Das Herz der Community ist die kubanische Abuela, die alle mit ihrem großen Herzen adoptiert hat und die weiß, dass es auf die kleinen, liebevollen Details ankommt, um in Würde zu leben. Da verbreitet sich die Kunde von einem hohen Lottogewinn, spätestens jetzt drehen alle durch, und dann fällt der Strom in diesem heißen Sommer in der Stadt aus.


Lohnt sich „In The Heights“ für mich?


Unterschwelliger Rassismus, Gentrifizierung – die Probleme lauern unter der romantisch fröhlichen Oberfläche. Sonny ist mit seinem Alkoholiker Vater illegal in den USA (ein lustiger Cameoauftritt des puertoricanischen Megastars Marc Anthony), der aufgeweckte, witzige Junge hat Angst vor der Zukunft. Das haben hier alle irgendwie, aber dann gibt es diese einzigartige Gemeinschaft, die allen Widerständen zum Trotz zusammenhält. Das spiegelt sich auch in allen Tanz- und Gesangseinlagen. Es geht nicht um einzelne Stars, sondern immer und das große Ganze, in dem jeder Tänzer und jede Tänzerin ein eigener Star ist. Stellenweise sind es überhöht traumhafte Bilder, wenn Vanessa durch verlassene Straßen tanzt und sich bunte Stoffbahnen von den Dächern entrollen. Oder wenn Benny und seine große Liebe Nina an einer Hauswand über die Balkone tanzen und die Gesetze der Physik außer Kraft setzen. In einem überfüllten Sommerschwimmbad tanzt die ganze fröhliche Menge, die teilweise aus der Luft gefilmten Tanzchoreografien sind überwältigend. Da schadet es nicht allzu viel, dass die Handlung nur etwas schleppend voran kommt. Das Herz dieses ungewöhnlichen Musicals ist immer am rechten Fleck. Kreiert und komponiert wurde es von Lin-Manuel Miranda, und am Broadway nach dessen Mega-Erfolg des Musicals „Hamilton“ überaus erfolgreich aufgeführt und ausgezeichnet. Die Kinoadaption ist vor allem etwas für Musicalfans, aber durch die tolle Besetzung und die ernsten Untertöne ist es auch eine Hommage an New York City und das dortige Zusammenleben von Menschen aus aller Welt.

Christiane Radeke

Anbieter

FilmverleihWarner