Ich – Einfach unverbesserlich

Was für ein fieser Kerl, dieser Gru. Liebend gerne ärgert der Mann mit der spitzen Nase und den schwarzen Klamotten kleine Kinder und hält sich darüber hinaus noch für den besten Dieb der Welt. Dann aber fordert ihn ein anderer Gauner heraus, indem er eine berühmte Pyramide stiehlt. Das kann Gru nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen. Eine neue Idee muss her. Wie wäre es zum Beispiel, wenn er den Mond stehlen würde? Ein perfekter Plan, allerdings auch nicht ganz billig. Doch weil sein junger Herausforderer Vector viel geschickter ist, will nicht einmal die große Diebesbank ihm noch Geld dafür leihen. Und dann kommt Vector ihm auch noch zuvor und klaut den Schrumpfstrahler, den Gru unbedingt für seinen Plan braucht. Um in Vectors Haus zu gelangen, das einer Festung gleicht, benötigt Gru die Hilfe der drei Waisenkinder Margo, Edith und Agnes. Als er sie kurzerhand adoptiert, ahnt er nicht, welche Probleme er sich damit aufbürdet. Denn die hätten gerne einen richtigen Papa.

Fiese Helden liegen in Computeranimationsfilmen im Trend. Typen, die nicht für das Edle und Gute stehen, sondern mit Genuss über die Stränge schlagen. Und das Beste: Sie kommen damit auch noch durch. So macht es ziemlich viel Spaß, dem liebenswerten Schurken Gru zuzusehen, weil er all das tun darf, was normalerweise verboten ist. Der Nachteil ist, dass die amerikanische Dramaturgie solch einen Schurken nicht dauerhaft böse sein lassen kann. Selbstverständlich verwandelt Gru sich daher durch die drei ungemein niedlichen Waisenkinder nach und nach in einen besseren Menschen. Schließlich wurde er ohnehin nur zum sonderbaren Einzelgänger, weil schon früher nicht einmal seine Mutter an ihn geglaubt hat. Die schönen Sidekicks und gute Gags lassen aber über diese schnulzige Wendung hinwegsehen. Und bei aller Übertreibung trifft der Film damit schließlich doch noch einen wahren Kern.

Wer nicht genug bekommen kann von den Minions, den kleinen gelben Helferlein von Gru und den heimlichen Stars des Films, wird im Bonusmaterial fündig. Drei Kurzfilme zeigen weitere kuriose Abenteuer – zum Beispiel über die Aufregung, die eine Banane verursachen kann.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
DVD-Extras: Kurzfilme, Featurettes, Audiokommentar

Stefan Stiletto