How It Ends

Länge:
85 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
12.08.2021
Regie:
Daryl Wein, Zoe Lister-Jones
Darsteller:
Zoe Lister-Jones (Liza), Cailee Spaeny (jugendliche Liza), Logan Marshall-Green (Nate), Oliva Wilde (Alay), Helen Hunt (Lucinda)
Genre:
Komödie
Land:
USA, 2021

Was dich im Film „How It Ends“ erwartet“?


Es ist der letzte Tag der Erde im Sonnen durchfluteten Viertel von Los Angeles. Ein Asteroid rast auf die Erde zu, das Ende der Welt ist sicher, was hier alle mit eigenartig fröhlicher Gelassenheit zur Kenntnis nehmen. So auch Liza. Wäre da nicht ihr jugendliches, metaphysisches Ich, dann hätte sie sich wohl gar nicht auf dem Weg zu dieser Party gemacht, auf der nochmal so richtig wild gefeiert werden soll. Gemeinsam laufen Liza und ihr jüngeres Ich durch die menschenleeren Straßen und es kommt zu skurrilen und berührenden Begegnungen. Denn Liza möchte im Frieden mit ihren Verwandten und Freunden sterben, aber da ist so manche Rechnung noch offen.

Liza trifft ihre große Liebe, der ausgerechnet zwei niedliche Hundebabys mit sich herumträgt und aufreizend die blonden Strähnen aus dem Gesicht bläst, aber wieder traut sie sich nicht aus ihrem Schneckenhaus. Sie sucht den esoterisch angehauchten Vater und die verbitterte Mutter auf, und kann wenigstens ansatzweise klärende Gespräche führen. Leider kratzen die Dialoge nur kurz an der Oberfläche, wirken dann doch nicht präzise witzig sondern recht banal. Andere Begegnungen wieder sind kurios, ein Mann sammelt Drogen aller Art auf einer Wiese, eine Sing-A-Song-Writerin lädt zum Mitsingen ein, eine Stand-Up-Comedian spielt vor unsichtbarem Publikum. Offenbar sind viele dieser kleinen Nebenrollen mit namhaften Stars der US-Comedy-Szene besetzt, die aber hier kaum bekannt sein dürften. Das alles ist nett und liebevoll inszeniert, wirkt aber auch wie in einer Blase der Los Angeles Schauspiel- und Stand Up-Comedy-Community, die sich lediglich für sich selbst zu interessieren scheint.


Lohnt sich ein Blick in „How It Ends“ für mich?


Sehenswert ist auf jeden Fall die Darstellung der jungen Liza, gespielt von Cailee Spaeny. Ihr gehört dann auch die anrührendste Szene, als sie die erwachsene Liza dazu auffordert sich mit sich selbst auszusöhnen. Angst ist nichts als das Überwinden von Hindernissen um Voranzukommen. So in etwa lautet dann auch der interessanteste Satz, doch in der Handlung verpuffen Hindernisse oder gar Konflikte in der allgemeinen oberflächlichen Sorglosigkeit. Angesichts des nahenden Endes hätte es ein bisschen mehr sein dürfen.

Die surreal leeren Straßen in den beschaulichen Hollywood Hills – dem Viertel der Reichen und Schönen - verdankt die kleine Produktion übrigens der Coronazeit. Der Film wurde im Lockdown-Jahr 2020 gedreht. Die Grundidee des Drehbuchs, das die Hauptdarstellerin und Co-Regisseurin gemeinsam mit ihrem Mann Daryl Wein verfasste, hört sich vielversprechend an. Aber letztendlich wirkt dieses apokalyptische Feel-Good-Movie – was ja in sich schon ein Widerspruch ist – wie ein Kurzfilm: Eine hübsche Idee, die über einen gewissen Zeitraum ausgewalzt wird. Hier sind die episodischen Begegnungen aber weder abendfüllend noch ausreichend originell.

Christiane Radeke

Anbieter

FilmverleihKinostar