Holding the Man

Länge:
123 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Neil Armfield
Darsteller:
Ryan Corr (Timothy Conigrave), Craig Stott (John Caleo), Guy Pearce (Tims Vater), Sarah Snook (Pepe), Anthony LaPaglia (Johns Vater)
Genre:
Drama , Love Story , Literaturverfilmung
Land:
Australien, 2015

1976 lernt der selbstbewusste und charismatische Tim, der im Schultheater spielt, an der Highschool den Kapitän des Football Teams kennen, John. Für Tim ist es Liebe auf den ersten Blick, denn ihm ist schon länger klar, dass er schwul ist. John ist männlich, sportlich, dabei hat er ein freundliches, aufmerksames Gesicht und weiche Züge. Auch der zurückhaltende John fühlt sich zu dem Mitschüler hingezogen, der so viel extrovertierter als er ist, dabei war ihm die eigene Homosexualität bislang gar nicht bewusst. Gegen alle Widerstände – ihre lästernden Mitschüler, die zutiefst konservativen Eltern, die homophobe Gesellschaft – werden sie ein Paar. Dabei ist Homosexualität per Gesetz noch ein Vergehen. Es wird eine 15-jährige großartige Liebesgeschichte, die schließlich tatsächlich erst der Tod scheidet. Denn Tim und John geraten in die erste Welle der Aids Erkrankungen. In einer kurzen Phase der Trennung ist es ausgerechnet Tim, der sich sexuell ausprobiert und damit seinen treuen und monogamen Freund ansteckt. Aber noch im langanhaltenen Krankheitsverlauf verlieren die beiden nie ihren Humor und ihren Widerstandsgeist gegen die verlogene Doppelmoral der Gesellschaft.

Der australische Theaterregisseur Neil Armfield (Candy – Reise der Engel) legt mit der Bestsellerverfilmung seinen zweiten Film für die Leinwand vor. Die Geschichte basiert auf den gleichnamigen Memoiren des Autors, Schauspielers und Aktivisten Timothy Conigrave, der nur zehn Tage nach Fertigstellung der autobiografischen Liebesgeschichte selbst an den Folgen seiner Aids Erkrankung verstarb. Das Buch ist bis heute ein Bestseller in Australien. Es ist offensichtlich, dass Armfield vom Theater kommt. Der Film konzentriert sich ganz auf seine fantastischen Darsteller und die guten Dialoge. Die Chemie zwischen den beiden Nachwuchsschauspielern ist schlicht sensationell. Vom ersten Moment an erscheint es irrelevant, dass sich hier zwei Männer lieben. Es ist einfach eine großartige Liebesgeschichte, die getragen von Respekt und Großzügigkeit ein Leben lang anhält. Die Nebenrollen sind durchweg mit großen Namen besetzt. Besondere Wucht entfalten auch die Familienszenen, die feinfühlig sowohl die Widerstände – wie bei Johns konservativ verhärmtem Vater – als auch die stille Unterstützung durch die Mütter zeigen. Besonders berührend auch eine Szene, in der Tims Vater seinen Sohn bei einer Hochzeit offensiv zum Paartanz auffordert. Gerade haben die beiden jungen Männer die Diagnose erhalten, dass sie HIV positiv sind. Filmisch oder visuell hingegen hat das bewegende Drama eher wenig zu bieten, dafür gibt es, da die Geschichte drei Dekaden umfasst, viel Zeitkolorit der 1970er, 80er und 90er Jahre. Das Drama ist überaus sehenswert, dank der tollen Hauptdarsteller und der berührenden, immer wieder auch witzigen und lebensnahen Beziehung, die sie auf der Leinwand zum Leben erwecken. Craig Stott als der ruhige, tiefgründige und besonnene John Caleo scheint geradezu in seine Figur hineingekrochen zu sein. Der lange Kampf gegen die Krankheit wird ungeschönt gezeigt, getragen und erträglich gemacht von der Stärke vor allem dieser Person. In Australien wurde der Film vielfach ausgezeichnet.

DVD Extras: Audiokommentar, Featurettes, Trailer

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Sprachen: Englisch DD 5.1/Englisch DD 2.0

Untertitel: Deutsch

Anbieter

Verleih-DVDProfun Media

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31. Woche 2016).