Hoffnungslos glücklich - Jeder Tag ist ein Geschenk

Marissas Leben scheint perfekt: Mit ihrem Ehemann David, einem erfolgreichen, gut aussehenden Restaurator, lebt sie in einem wunderschönen Haus, der 10-jährige Sohn Jack ist ihr ein und alles. Aber dann wird bei Jack Leukämie diagnostiziert und Marissas heile Welt stürzt in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Nicht nur die schwere Krankheit gilt es zu verkraften, auch muss sie durch einen Zufall erfahren, dass David sie seit Jahren mit etlichen Frauen betrügt. Im Krankenhaus lernt sie den unkonventionellen Iren Connor kennen, dessen Sohn Finn auch Krebs hat. Eine tiefe Freundschaft entsteht, die Marissa Halt gibt. Connor versucht der Krankheit mit der Kraft der Phantasie zu begegnen. Finns Krankenhausbett wird zum Boot umgebaut, damit er auf seine letzte Reise gehen kann. Denn mit Finn geht es stetig bergab. Währenddessen verfolgt Marissa einen ungewöhnlichen Plan. Vielleicht hat ihr untreuer Ehemann mit einer der vielen Geliebten ein Kind gezeugt, das als lebensrettender Rückenmarkspender in Frage kommt. Sie macht sich auf die Suche und stößt auf wenig Verständnis.

Die australische Regisseurin Nadia Tass wagt sich mit dem berührenden Familiendrama an einen schwierigen Stoff. Wie geht man mit einer solchen Krankheit, wie mit dem Tod eines Kindes um? Dabei kontrastiert sie die zwar gut gemeinten, aber routiniert wirkenden Trostaktionen auf der Kinderkrebsstation, also gut gelaunte Clowns und Playstation 3 für die Todeskandidaten, mit den echt und stark empfundenen Seemannsritualen und Phantasiegeschichten von Connor. Connor ist überzeugt, dass nur so die Seele überlebt. Und tatsächlich wird damit dem Unausweichlichen ein wenig der Schrecken genommen. In dieser Hinsicht ist das Filmdrama durchaus gelungen. Auch die Schauspielleistungen der beiden Kinder sind beeindruckend. Da verzeiht man dem Film gerne, dass er hin und wieder ein bisschen zu kalkuliert auf die Tränendrüse drückt. Ein Beitrag zum Thema Umgang mit Tod und Krankheit, der Kinder ab 12 Jahren behutsam an die schwierige Materie heranführt und zum Nachdenken über das oftmals tabuisierte Thema Sterben anregt.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Christiane Radeke