Hochwald

Länge:
108 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
07.10.2021
Regie:
Evi Romen
Darsteller:
Thomas Prenn (Mario), Noah Saavedra (Lenz), Josef Mohamed (Nadim), Ursula Scribano-Ofner, Elisabeth Kanettis, Katja Lechthaler, Helmuth Häusler
Genre:
Drama
Land:
Österreich, 2019

Was dich in im Film „Hochwald“ erwartet:


Mario hat nie seinen Heimatort, ein Südtiroler Bergdorf, verlassen. Dabei scheint der sensible junge Mann, der eigentlich gerne Tänzer werden würde und es liebt, beim Diskotanz in schriller Kleidung ganz aus sich herauszugehen, gar nicht so richtig hier hinzupassen. Aushalten tut Mario sein Leben nur mit Drogenkonsum. Mit verschiedenen Jobs hält er sich über Wasser. Bei der jährlichen Weihnachtsfeier im Dorf trifft er seinen Jugendfreund Lenz wieder. Der Sohn wohlhabender Weinbauern lebt sonst in der Großstadt und arbeitet an seiner Karriere als Schauspieler. Die Begegnung ermutigt Mario, ihm nach Rom zu folgen. Doch ein gemeinsamer Abend in einer Schwulenbar ändert alles. Islamisten verüben einen Terroranschlag, bei dem Lenz stirbt. Mario kehrt in sein Dorf zurück, zunehmend orientierungslos und dabei kritisch von der Dorfgemeinschaft beäugt. Dass er sich im Tal mit Nadim, einem Muslim, anfreundet, sorgt erst recht für Unruhe.


Lohnt sich ein Blick in „Hochwald“ für mich?


Die erfahrene Filmeditorin Evi Romen erzählt in ihrem Debüt als Spielfilmregisseurin eine Geschichte, die in ihrer Südtiroler Heimat verortet ist. „Hochwald“ ist ein eigenwilliger Anti-Heimatfilm, der bildstark verdeutlicht, was es bedeutet, wenn man in einer Dorfgemeinschaft lebt, aber nicht wirklich zugehörig ist. Es ist berührend, ja schmerzhaft, dabei zuzuschauen, wie Mario sein Leben auszuhalten versucht - und dabei zu Gras und sogar zu Heroin greift. Wie er Momente des Glücks beim Tanzen erlebt und wie er Halt und Anschluss sucht – sei es bei Lenz und in der schwulen Community der Großstadt oder, so ungewöhnlich dies nach dem Anschlag sein mag, bei einer muslimischen Bruderschaft. „Hochwald“ gibt keine einfachen Antworten, was der richtige oder falsche Weg für Mario sein mag. Der Film interessiert sich auch nicht dafür, eindeutig zu beantworten, welche sexuelle Orientierung Mario hat, sondern zeigt eine vielschichtige, wandelbare Männerfigur. Das und das eindrucksvolle Spiel von Thomas Prenn als Mario machen „Hochwald“ zu einem sehenswerten Erlebnis.


 

Kirsten Loose

Anbieter

FilmverleihSalzgeber