Hesher - Der Rebell

Für den 13-jährigen T.J. scheint es überhaupt keine Freude mehr zu geben: Vor zwei Monaten ist seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen und nun musste er auch noch zusammen mit seinem Vater zur Großmutter ziehen. Dort ist T.J. ziemlich allein auf sich gestellt. Jemanden zum Trösten hat er nicht, denn der Vater kämpft mit schweren Depressionen und bewegt sich kaum noch vom Sofa weg. Ja, und die Oma, schon leicht dement, versteht die Welt nicht mehr. In dieser Situation lernt T.J. den mehr als zehn Jahre älteren Hesher, einen Heavy Metal-Typen, kennen. Hesher hat lange Haare und überall Tattoos, liebt laute Musik, Pornos und offenes Feuer. Und weil T.J. schuld daran ist, dass er seine Bleibe verloren hat, droht Hesher ihm und zieht einfach in die Garage der Großmutter. Von nun an bringt er in seiner ungehobelten Art die Familie Forney gehörig durcheinander.

„Hesher – Der Rebell“ ist das Spielfilmdebüt des amerikanischen Regisseurs Spencer Susser, der hier an eigene Erfahrungen anknüpft. Selbst Heavy Metal-Fan und Fan von Cliff Burton hat auch er in seiner Jugend mit dem Verlust eines ihm nahe stehenden Menschen fertig werden müssen. So zeichnet er sehr genau auf, dass ein Weiterleben nach dem Tod eines geliebten Menschen nur möglich ist, wenn man sich dem schwierigen Prozess des Abschiednehmens stellt. Genau das provoziert und unterstützt Hesher bei T.J. wie auch bei Vater Forney. Allerdings bleibt bis zum Schluss offen, welch leidvolle Erfahrungen und Defizite Hesher selbst mit sich herumträgt, was ihn bewegt, als Einzelgänger und mit einem hohen Maß an Menschenhass durch die Welt zu wandern. Das ist ein großes Manko des Films, das leider auch Joseph Gordon-Levitt („(500) Days of Summer“, „The Dark Knight Rises“) nicht auszubügeln vermag. Die Ruppigkeit und Zerstörungswut des Hesher spielt er brilliant, doch die leisen Zwischentöne und die Darstellung der emotionalen Hinwendung zu den Forneys wollen (oder können) ihm nicht gelingen. „Hesher – Der Rebell“ feierte 2011 seine deutsche Premiere beim Filmfest München und erscheint nun als DVD-Premiere.

DVD - Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD- Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Behind the Scenes, Featurette, Trailer

Barbara Felsmann