Hellboy - Call Of Darkness

Länge:
116 Minuten (Blu-ray: 121 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
11.04.2019
Regie:
Neil Marshall
Darsteller:
David Harbour (Hellboy), Daniel Dae Kim (Ben Daimio), Rick Warden (Edwin Carp), Milla Jovovich (Nimue), Emma Tate (Baba Yaga) u. a.
Genre:
Action , Fantasy , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2019

Mike Mignolas höllischer Superheld ist wieder da! Eigentlich ein Grund zur Freude, schließlich hatten die beiden bisherigen „Hellboy‟-Filme von Guillermo del Toro aus den Jahren 2004 und 2008 mit Ron Perlman in der Hauptrolle große Lust auf weitere Begegnungen mit dem hartgesottenen Dämon gemacht. Doch schon in der ersten Szene des neuen Films, der nunmehr von Neil Marshall inszeniert wurde, ist es vorbei mit dem Spaß. Ein Wrestling-Match zwischen Höllenkreatur und Vampir im schwülen mexikanischen Tijuana soll einen atmosphärischen Auftakt bieten. Aber irgendwie funktioniert das nicht. Noch immer hat Hellboy allerlei coole Sprüche auf den Lippen – er ist ein Superheld im Geiste der 1980er-Jahre, geschult an Figuren wie John McClane aus den „Stirb langsam‟-Filmen – aber diese zünden nicht mehr. Vielleicht liegt das auch daran, dass Hellboy nunmehr von David Harbour gespielt wird und diesem Perlmans kauzige Selbstironie und Coolness abgeht.

Was die Handlung betrifft, liefert der Film erst einen Prolog, der zurück zu den Zeiten von König Artus führt, erzählt kurz die Vorgeschichte von Hellboy, der im Rahmen eines Zauberrituals im Auftrag der Nazis „geboren‟ und im Anschluss von seinem Ziehvater zum Mitglied einer geheimen Spezialeinheit wurde, und schließlich von einer Hexe, die nach neuer Macht strebt. Die Schauwerte sind da, passend zu den immerzu recht deftigen Zeichnungen der Comicvorlagen von Mignola gibt es auch allerlei digitale Blutspritzer sowie von Körpern gelöste Gliedmaßen und Köpfe. Damit versucht der Film, sich für ein älteres Publikum zu empfehlen und will betont eine härtere Gangart einschlagen. Aber auch die Gewaltexzesse verpuffen. Sie werden zur Schau gestellt, ohne irgendeine Wirkung zu haben. Seht an, wie böse wir sein können, wollen die Filmemacher damit anscheinend sagen. Aber mehr noch als böse ist ihr Film vor allem langatmig. Ein wenig tiefsinniger wird er nur, wenn er beginnt, die Beziehung zwischen Hellboy und seinem Ziehvater ein wenig zu beleuchten. Hat dieser ihn geliebt? Oder nur ausgenutzt und zu seinen Zwecken missbraucht? Würde der Film diese Fragen ernster nehmen, wäre Hellboy eine spannendere Figur geworden.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (34. Woche 2019).