hell

Im Jahr 2016 ist das Sonnenlicht für die Menschen zur Gefahr geworden. Auf der verbrannten Erde wächst kein Baum mehr und das Wasser ist knapp. So knapp, dass die Menschen, die die Klimakatastrophe überlebt haben, bereit sind, dafür zu stehlen oder gar zu töten. Auf der Suche nach Quellwasser macht sich auch Marie mit ihrem Freund Philipp und ihrer jüngeren Schwester Leonie in einem verbarrikadierten Auto auf den Weg ins Gebirge. Als sie an einer alten Tankstelle Tom treffen, wollen sie ihn zunächst zurücklassen. Zu groß ist das Misstrauen, in eine Falle gelockt zu werden. Doch als Mechaniker könnte Tom für sie nützlich sein. Wenig später geraten sie tatsächlich in einen Hinterhalt, bei dem zunächst Leonie entführt wird. Kurz danach werden auch die anderen drei voneinander getrennt.

Tim Fehlbaum gelingt in seinem Regiedebüt, woran viele andere Horrorfilme scheitern. Mit einfachen, aber absolut überzeugenden und wirkungsvollen Mitteln präsentiert er eine gleißend helle Welt, die in den Augen weh tut und durch die sich vermummte Gestalten wie Wüstenbewohner quälen. Umso enttäuschender ist daher die Handlung, die letztlich ausgetrampelten, formelhaften Pfaden folgt und dem Genre nichts hinzuzufügen weiß – bis hin zum kalkuliert schockierenden Finale. Zudem hinterlässt die teils durchaus wirkungsvolle Inszenierung bisweilen einen faden Beigeschmack für einen Horrorfilm, wenn – vermutlich, um eine niedrigere Altersfreigabe zu erreichen – grausame Szenen zwar ausgiebig angedeutet werden, die Montage jedoch in den entscheidenden Momenten geradezu schamhaft an einen anderen Ort wechselt. Der Reiz dieses Films liegt letztlich eindeutig in der visuellen Gestaltung und der tristen Stimmung, die er gerade in den Anfangsszenen entfaltet. Grund genug jedoch, auf die zukünftigen Projekte des Regisseurs gespannt zu sein.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Featurettes, Trailer

Stefan Stiletto