Heartstopper (Staffel 2)

Serienstart:
03.08.2023
Staffel:
2
Folgen:
8
Länge der Folgen:
26 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Euros Lyn
Darsteller:
Kit Connor (Nick Nelson), Joe Locke (Charlie Spring), William Gao (Tao Xu), Yasmin Finney (Elle Argent), Corinna Brown (Tara Jones), Kizzy Edgell (Darcy Olsson), Tobie Donovan Isaac (Henderson), Rhea Norwood (Imogen Heaney), Jenny Walser (Tori Spring), u.
Genre:
Jugend , Love Story , Drama
Land:
Großbritannien, 2023

Letztes Jahr startete Netflix einen Frontalangriff in Sachen Niedlichkeit auf seine Abonnent*innen. „Heartstopper“, die bezaubernde Adaption von Alice Osemans Graphic Novel, ließ im wahrsten Sinne des Wortes zahllose Herzen stillstehen! Gebannt verfolgte ein weltweites Publikum die Romanze von Charlie (Joe Locke) und Nick (Kit Connor), die sich an der Truham Grammar School ineinander verlieben. So manche Strapaze mussten wir mit den zwei Jungs durchleiden. Doch am Ende der ersten Staffel durften wir erleichtert aufseufzen: Nick stapfte bei einem Strandausflug ins Meer – Charlie in seinen Armen – und deklarierte ihn glücklich zu seinem boyfriend. Gerührte Tränen. Ende gut, alles gut. Oder?


Wie geht es mit Charlie und Nick in „Heartstopper 2“ weiter?


Es könnte so einfach sein. Ist es aber natürlich nicht. Und das ist, ehrlich gesagt, auch gut so. Schließlich hätte man sich ungerne schon nach einer Staffel von Charlie und Nick verabschiedet. Kommen wir also direkt zum Problem: Obwohl die zwei jetzt privat unzertrennlich sind und lieber wild knutschen, anstatt ihre Hausaufgaben zu erledigen, sieht es im Schulalltag etwas anders aus. Charlie würde gerne im Schulflur vorm Spind Händchen halten oder auf dem Pausenhof vor aller Augen Küsse austauschen. Doch Nick ist gehemmt. Er traut sich nicht so ganz aus seinem Schränkchen. Als Rugby-Star der Schule wird er von allen respektiert. Selbst der fiese Harry (Cormac Hyde-Corrin), der es in Staffel 1 auf Charlie abgesehen hatte und ein echter trouble maker war, hält sich neuerdings etwas zurück, seitdem Nick ihm eine Ansage gemacht hat. Dennoch fällt ihm der Schritt, sich zu outen, schwerer als gedacht. Zu allem Ärger muss er im Matheunterricht auch noch ausgerechnet neben Ben (Sebastian Croft) sitzen, mit dem Charlie früher eine toxische Beziehung am Laufen hatte. Ben wollte damals nicht offen zu Charlie stehen. Wiederholt sich dieses Drama nun etwa mit Nick?


Kann die zweite Staffel „Heartstopper“ mit der ersten mithalten?


Die Zutaten sind dieselben, das Rezept bewährt. Wieder sitzt Euros Lyn auf dem Regiestuhl für alle Folgen, die von Alice Oseman höchstselbst geschrieben wurden. Es gibt Verwirrung, Heimlichkeiten, Pyjama-Partys, echte Knutschflecken, schwierige Geständnisse und sogar eine Klassenfahrt nach Paris, die Stadt der Liebe. Nicht nur das Liebesabenteuer von Nick und Charlie hält in Atem. Auch viele Nebenstränge werden sorgfältig ausgearbeitet und verdienen Aufmerksamkeit. So knistert es etwa zwischen Tao (William Gao) und Elle (Yasmin Finney), die ja eigentlich beste Freund*innen sind. Wie umgehen mit diesen Gefühlen, die schlimmstenfalls eine jahrelange Freundschaft gefährden?

„Heartstopper“ ist definitiv die Serie, die sich junge queere Menschen ewig herbeigesehnt haben. Zwar mag der Zuckerguss manchmal etwas überdosiert sein, doch man schaut einfach gerne zu. Nicht zuletzt, weil die hinreißenden Schauspieler*innen mit Charme trumpfen und die Macher*innen sich erneut kreativ austoben: Mit warmen Farben und Zeichentrick-Tornados zaubern sie einen echten Augenschmaus! Und noch etwas fällt positiv auf: Im Vergleich zu vielen anderen Filmen und Serien, in denen alles und jede*r zu großen Teilen sexualisiert wird, ist „Heartstopper“ anders. Diese Serie vermittelt endlich mal keine realitätsverzerrten Körperbilder – und sensibilisiert darüber hinaus sehr feinfühlig für komplexe Themen wie Coming-out, trans* Identitäten und in der zweiten Staffel sogar für Essstörungen. Ein Grund mehr also, in die warmherzige Regenbogenwelt von „Heartstopper“ einzutauchen.

Nathanael Brohammer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31. Woche 2023).