Hawa

Länge:
100 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Maïmouna Doucouré
Darsteller:
Sania Halifa (Hawa), Oumou Sangaré (Maminata Diawara), Yseult (Yseult), Thomas Pesquet (Thomas Pesquet), Titouan Gerbier (Erwan)
Genre:
Tragikomödie
Land:
Frankreich, 2022

Darum geht es in „Hawa“:


Hawa ist 15, tough, selbstständig und willensstark. Sie wächst ohne Eltern bei ihrer warmherzigen, liebenden Großmutter Maminata in Paris aus. Die Familie kommt aus Kamerun. Mit ihrem blonden Afro, dem Albino-Teint und ihren dicken Brillengläsern, hinter denen wache Augen quirlig funkeln, fällt Hawa auf. Vor allem in der Schule muss sie sich deshalb so einiges gefallen lassen. Beim Gruppenfoto stellt man sie in die letzten Reihe, sagt ihr, dass müsse so sein, sonst wäre das Foto verdorben. Doch nicht mit Hawa! Sie ist eine Kriegerin. Stolz erzählt sie der Sängerin Yseult in einer Szene des Films, sie habe die Fotos dann gestohlen und vernichtet.

Wie es Hawa geschafft hat, auf die berühmte Chansonsängerin zu treffen? Heimlich hat sie sich in das Konzert geschlichen. Aber nicht genug: Von einem Nachbarn, der als Rowdy bei Yseults Show arbeitet, erfährt Hawa, dass Yseult zu einem Empfang mit Michelle Obama eingeladen ist. Die Einladung ist schnell geklaut, denn Hawa muss unbedingt mit der ehemaligen US-Präsidentengattin sprechen. Wer könnte schließlich eine bessere Adoptivmutter sein als Michelle Obama? Außerdem ist die Angelegenheit wirklich dringend. Großmutter Maminata ist schwerkrank und wird bald sterben. Die ehemalige First-Lady der USA zu treffen, gestaltet sich allerdings alles andere als einfach. Denn beim Empfang mit Obama lassen die Security-Leute Hawa einfach nicht rein. Doch Hawa ist smart und wagemutig. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, findet sie Mittel und Wege.


Lohnt sich „Hawa“ für dich?


„Wenn du eine Idee, und sei sie noch so verrückt, konsequent verfolgst, dann kannst du einiges erreichen“ könnte das Motto dieses Films lauten. Denn Hava lässt sich durch nichts und niemanden beirren, ganz im Gegenteil: Sie lässt sich so einiges einfallen, um an ihr Ziel zu kommen. Gemeinsam mit ihr begeben wir uns auf eine irrwitzige Odyssee, die quer durch Paris führt und durch jede Menge komische und dramatische Stationen gekennzeichnet ist. Die Titelheldin begegnet dabei übrigens nicht nur der Sängerin Yseult, sondern auch dem in Frankreich sehr bekannten Astronauten Thomas Pesquet. Beide spielen sich in Maïmouna Doucourés Film selbst. Hawas Großmutter Maminata wird von der malischen Sängerin Oumou Sangaré dargestellt. Eine ziemlich bekannte Wassoulou-Sängerin, die für eine Gesangstradition steht, bei der mythische Erzählungen, Märchen, aber auch Alltagsgeschichten besungen und zugleich kommentiert werden.

Hawas Geschichte ist vieles zugleich: ungewöhnlich, tragikomisch, actionreich. Die Suche der Protagonistin nach einem neuen persönlichen Halt im Leben wird hier als phantasievolle Reise inszeniert, wobei die junge Sania Halifa Hawa als kraftvolle Figur voller Esprit und Kampfgeist verkörpert. Spielerisch und ganz nebenbei gibt Doucouré aber auch Einblicke in die kulturelle Identität ihrer Heldin. Zudem regt sie durch die mutige Selbstbehauptung ihrer Hauptfigur, aber auch durch den Auftritt und die Mitwirkung von Yseult in ihrem Film dazu an, gängige Schönheitsideale zu hinterfragen und sich von Vorurteilen und Mobbing nicht kleinkriegen zu lassen.

Werner Barg

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (49. Woche 2022).