Hancock

Ein Superheld sieht anders aus: Der über Superkräfte verfügende Hancock ist eher ein Landstreicher als ein edler Ritter im Latexanzug. Ständig betrunken und ungewaschen pöbelt er in der Öffentlichkeit rum und schert sich einen Dreck um das Allgemeinwohl der Menschen. Wenn er sich tatsächlich einmal dazu aufrafft, ein paar Gauner aus dem Verkehr zu ziehen, dann nur, weil er wegen deren Rumgeballere nicht schlafen kann. Zu allem Überfluss hinterlässt er bei solchen Aktionen meist ein heilloses Chaos. Als er eines Tages dem PR-Berater Ray Embray das Leben rettet, verändert der Hancocks Leben, indem er ihm hilft, sein Ansehen in der Bevölkerung zu steigern. Das funktioniert mit Rays Tipps auch ganz gut, wenn auch langsamer als gedacht. Doch um sich vollständig zu rehabilitieren, wird Hancock sich erst einem übermächtigen Gegner stellen müssen, der unverhofft aus Rays familiärem Umkreis auftaucht.

Was zunächst als bissige Superheldenpersiflage für Erwachsene gedacht war, wurde schon im Drehbuchstadium überarbeitet, um eine gewisse Familientauglichkeit zu erreichen. Trotzdem hält sich Hancock nicht mit seichtem Gequatsche über Moral auf, sondern wirft mit Kraftausdrücken um sich und ungehörige Kinder auch mal kilometerweit in den Himmel. Ein eher autoritärer Erziehungsstil unter der Regie von Peter Berg, dem wir schon den bitterbösen "Very Bad Things" verdanken. Mit Will Smith als asozialem Superman gelingt auf jeden Fall eine sehr lustige, weil böse High-Budget-Komödie. Ob eine Familientauglichkeit wirklich erreicht wurde, ist allerdings fraglich - die FSK erteilte dem Film eine Freigabe ab 12 Jahren.

Frederik Schwarzer