Guns Akimbo

Länge:
97 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
25.06.2020
Regie:
Jason Lei Howden
Darsteller:
Daniel Radcliffe (Miles), Samara Weaving (Nix), Natasha Liu Bordizzo (Nova), Rhys Darby (Glenjamin) u.a.
Genre:
Action , Komödie
Land:
Neuseeland, Deutschland, Großbritannien, 2018

Im Film-Universum von „Harry Potter“ hatte der Schauspieler Ned Dennehy einen kleinen Auftritt und wurde im Abspann als „scared man“ („ängstlicher Mann“) gewürdigt. Knapp 10 Jahre später stehen sich dieser recht unbekannte Schauspieler und niemand geringerer als der berühmte Harry-Darsteller höchstpersönlich gegenüber, in der Action-Komödie „Guns Akimbo“. Dieses Mal ist definitiv Daniel Radcliffe der ängstliche Mann.

„Guns Akimbo“ ist einer dieser Filme, die sich in weniger als einer Fahrstuhl-Fahrt zusammenfassen lassen. In etwa so: Ein Loser (Radcliffe) kriegt Pistolen an beide Hände festgebohrt, damit er bei einem Reallife-Killerspiel den Hauch einer Chance hat. Klingt genauso verrückt, wie der Film dann auch ab Minute 1 daherkommt: Brutal, rasant und mit bitterbösem, manchmal super-plumpem Humor (Stichwort: „The Walking Dead“). Die komischsten Momente sind aber die, in denen auf Unterschiede zwischen „Filmen“ und „der echten Welt“ hingewiesen wird. Wobei mit dieser „echten Welt“ anscheinend die „Guns Akimbo“-Welt gemeint ist. Die hat natürlich absolut nichts mit der außerfilmischen Welt gemein, was ab Minute 2 klar sein dürfte. Die restlichen anderthalb Stunden sind solider B-Movie: kurzweilig und unterhaltsam, mit einem gut aufgelegten Hauptdarsteller. Dass Radcliffe seine helle Freude an absurden Rollen hat, ist ja kein Geheimnis (in „Swiss Army Man“ spielte er einen furzenden Ertrunkenen, nur so als Beispiel).

„Guns Akimbo“ sagt mit seinen exzessiven, live-gestreamten Gewalt-Orgien nicht ganz so viel über unser sozial-mediales Zeitalter aus, wie der Film gerne würde (in etwa das, was die „Black Mirror“-Folge „Shut Up an Dance“ mit etwas mehr Realitätsnähe vermittelt). Moral hin oder her, für Fans derber Action mit Augenzwinkern ist „Guns Akimbo“ ein Vergnügen. Und Ned Dennehy? Der spielt den Bösewicht Riktor, der – kann doch kein Zufall sein! – aussieht wie ein extrem tätowierter Lord Voldemort. Seine Performance gehört zu den Highlights des Films.

David Lensing