Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß

Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff (*1942) veröffentlichte bereits 1965 seine erste kritische Reportage über Großbetriebe in einer Gewerkschaftszeitung. Seither interessiert er sich für gesellschaftliche und politische Missstände. Für seine Recherchen schlüpfte er mitunter in andere Rollen, z.B. in die eines türkischen Gastarbeiters oder in jene als Redakteur bei der Bildzeitung.
Für diese Dokumentation mischte er sich ein Jahr als Schwarzer geschminkt unters Volk. Sein Ziel war es herauszufinden, wie man sich als Schwarzer in Deutschland fühlt. Dazu besuchte er mit versteckter Kamera verschiedene Vereine, Feste, Kneipen und Ämter, einen Campingplatz mit seiner vermeintlichen Familie und mit einem deutschen Schäferhund eine Hundeschule.

Wallraff trifft auf seiner Reise durch Deutschland mitunter auf unverhohlene Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile. Er zeigt aber ebenso Menschen die ihm wohlgesonnen sind.
Lässt sich auch an vielen Stellen die Abneigung, die ein Schwarzer in Deutschland empfinden muss, spüren, so wird diese hauptsächlich durch die wenigen Kommentare nichtverkleideter Schwarzer glaubhaft. Denn Wallraff selbst verhält sich, um in Kommunikation mit anderen zu treten, teilweise recht aufdringlich. Was aber nachvollziehbar wird, ist, dass Menschen wegen kultureller Unterschiede ausgeschlossen werden und schwer Anschluss finden.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch

ur