Guardians of the Earth

Länge:
86 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
31.05.2018
Regie:
Filip Antoni Malinowski
Darsteller:
- / -
Genre:
Dokumentation
Land:
Österreich, Deutschland, 2017

Täglich ist der menschengemachte Klimawandel zu spüren. Und doch scheinen viele die Zeichen der Zeit zu verdrängen. 2015 trafen sich auf der 21. UN-Klimakonferenz in Paris, die unter dem Vorsitz des ehemaligen französischen Außenministers Laurent Fabius abgehalten wurde, rund 20.000 Vertreter aus 195 Ländern, um sich endlich auf ein globales Umweltschutzabkommen zu verständigen und die Zerstörung unseres Planeten einzudämmen. Statt ziel- und problemorientierter Diskussionen setzten allerdings zähe Verhandlungen über die Ausgestaltung der Bestimmungen ein, wobei nicht selten nationale Wirtschaftsinteressen das Zustandekommen eines gemeinsamen Vertrages behinderten. Besonders heftig wurde über das zwingend notwendige Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C gestritten, was eine Verlängerung des auf elf Tage anberaumten Gipfels zur Folge hatte.

Gleich zu Anfang seines Dokumentarfilms setzt Regisseur Filip Antoni Malinowski („Maria muss packen“) ein denkwürdiges Zeichen, wenn er die Stimme Donald Trumps erklingen lässt, der in einem Interview den Klimawandel herunterspielt. Die größte Gefahr sei – so der damalige Präsidentschaftskandidat – der internationale Terrorismus, nicht das Ansteigen der Temperatur. Kontrastiert wird diese Sichtweise im Anschluss mit den Aussagen einiger Konferenzteilnehmer, die ein düsteres Untergangsszenario an die Wand werfen, sollte es nicht gelingen, die Erderwärmung aufzuhalten. Den Ablauf des Pariser Gipfels schildert „Guardians of the Earth“ in Form eines Countdowns und erzeugt zuweilen eine fast schon thrillerartige Spannung. Fesselnd ist der Blick hinter die Kulissen des Verhandlungsmarathons vor allem deshalb, weil nicht nur prominente Gesichter wie Al Gore zu Wort kommen, sondern auch verhältnismäßig unbekannte Experten wie der aus Bangladesch stammende Saleemul Huq, die dem Zuschauer die kleinteiligen Schritte der Diskussionen und die Konfliktlinien zwischen reichen Industrienationen und armen, vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern näherbringen. Immer wieder wird um bestimmte Begrifflichkeiten und Textpassagen gefeilscht. Und hinter vielen ablehnenden Haltungen verbirgt sich ein handfestes Profitdenken, das angesichts der brenzligen Lage keine derart große Rolle spielen dürfte. Umso erfreulicher ist es, dass Malinowski das Publikum mit seinem Konferenzbericht sensibilisieren will und eines der wichtigsten Zukunftsthemen unterhaltsam und informativ zugleich aufbereitet.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (48. Woche 2018).