God's Own Country
Länge:
104 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
26.10.2017
Regie:
Francis Lee
Darsteller:
Josh O’Connor (Johnny Saxby), Alec Secareanu (Gheorghe), Ian Hart (Martin Saxby), Gemma Jones (Deidre Saxby), Melanie Kilburn (Gloria)
Genre:
Drama , Love Story
Land:
Großbritannien, 2017
Tief in der ehemaligen Grafschaft Yorkshire im Norden Englands führt der 24-jährige Johnny Saxby ein hartes Leben auf der Schafsfarm seiner Familie. Seit sein Vater Martin einen Schlaganfall erlitten hat, ist die Arbeitskraft des Sohnes umso wichtiger. Johnny kann sich mit dem rauen Alltag allerdings nicht anfreunden, ertränkt seinen Frust regelmäßig im nahegelegenen Pub und muss sich dafür von seinem Vater und seiner strengen Großmutter immer wieder Vorwürfe anhören. Gelegentlich hat er schnellen Sex mit jungen Männern, ohne dass die unverbindlichen Abenteuer seinen Gemütszustand aufbessern könnten. Als eines Tages der rumänische Gastarbeiter Gheorghe als Unterstützung auf den Hof kommt, begegnet ihm Johnny zunächst mit einer gehörigen Portion Abneigung. Bei einem mehrtägigen Arbeitsausflug in die einsamen Hochmoore kommen sich die beiden jedoch näher.
Schon nach der Uraufführung beim Sundance Film Festival 2017, wo „God’s Own Country“ den Regiepreis erhielt, wurden in vielen Besprechungen Parallelen zum Cowboy-Drama Brokeback Mountain gezogen, das ebenfalls von einer Liebe zwischen zwei Männern vor ländlicher Kulisse handelt. Francis Lees Spielfilmdebüt ist aber weitaus mehr als ein bloßer Abklatsch und entwickelt allein deshalb ein starkes Eigenleben, weil die Homosexualität der Protagonisten erfrischend natürlich in Szene gesetzt wird. Dass sich Johnny nicht zu Frauen hingezogen fühlt, ist für seinen Vater und seine Großmutter kein Problem. Ihnen liegt einzig die Zukunft der Farm am Herzen, was zwingend den tatkräftigen Einsatz des Sohnes und Enkels erfordert. Konflikte entzünden sich nicht an seiner sexuellen Orientierung, sondern an seiner anfangs eher laxen Einstellung zur Arbeit auf dem Hof. Wie andere junge Menschen in seinem Alter würde Johnny am liebsten außerhalb der Heimat sein Glück suchen. Doch seine Familie nimmt ihn in die Pflicht. Erst recht, weil sein Vater nach dem Schlaganfall keine körperlichen Tätigkeiten mehr verrichten kann. Sehr schön bringen Lee und Hauptdarsteller Josh O’Connor die Unzufriedenheit des 24-Jährigen auf den Punkt, die durch die Annäherung an Gheorghe langsam nachlässt. Mit Hilfe des feinfühligen Rumänen, der sich auch den Tieren gegenüber fürsorglich zeigt, entdeckt Johnny plötzlich eine bislang nie gekannte Geborgenheit. Zwischen heftiger Leidenschaft und zärtlichen Gesten schwankend, entwickelt das wortkarge Liebesdrama eine enorme emotionale Kraft und bildet so einen spannenden Kontrast zur schroffen Landschaft, die Kameramann Joshua James Richards in einprägsame Bilder gießt.
Schon nach der Uraufführung beim Sundance Film Festival 2017, wo „God’s Own Country“ den Regiepreis erhielt, wurden in vielen Besprechungen Parallelen zum Cowboy-Drama Brokeback Mountain gezogen, das ebenfalls von einer Liebe zwischen zwei Männern vor ländlicher Kulisse handelt. Francis Lees Spielfilmdebüt ist aber weitaus mehr als ein bloßer Abklatsch und entwickelt allein deshalb ein starkes Eigenleben, weil die Homosexualität der Protagonisten erfrischend natürlich in Szene gesetzt wird. Dass sich Johnny nicht zu Frauen hingezogen fühlt, ist für seinen Vater und seine Großmutter kein Problem. Ihnen liegt einzig die Zukunft der Farm am Herzen, was zwingend den tatkräftigen Einsatz des Sohnes und Enkels erfordert. Konflikte entzünden sich nicht an seiner sexuellen Orientierung, sondern an seiner anfangs eher laxen Einstellung zur Arbeit auf dem Hof. Wie andere junge Menschen in seinem Alter würde Johnny am liebsten außerhalb der Heimat sein Glück suchen. Doch seine Familie nimmt ihn in die Pflicht. Erst recht, weil sein Vater nach dem Schlaganfall keine körperlichen Tätigkeiten mehr verrichten kann. Sehr schön bringen Lee und Hauptdarsteller Josh O’Connor die Unzufriedenheit des 24-Jährigen auf den Punkt, die durch die Annäherung an Gheorghe langsam nachlässt. Mit Hilfe des feinfühligen Rumänen, der sich auch den Tieren gegenüber fürsorglich zeigt, entdeckt Johnny plötzlich eine bislang nie gekannte Geborgenheit. Zwischen heftiger Leidenschaft und zärtlichen Gesten schwankend, entwickelt das wortkarge Liebesdrama eine enorme emotionale Kraft und bildet so einen spannenden Kontrast zur schroffen Landschaft, die Kameramann Joshua James Richards in einprägsame Bilder gießt.
Christopher Diekhaus
