Girls Girls Girls

Länge:
100 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
23.02.2023
Regie:
Alli Haapasalo
Darsteller:
Aamu Milonoff (Mimmi), Eleonoora Kauhanen (Rönkkö), Linnea Leino (Emma), Mikko Kauppila (Jarmo)
Genre:
Tragikomödie
Land:
Finnland, 2022

Bin ich liebens- und begehrenswert? Bin ich gut genug? Werde ich erfolgreich sein? So ernst und existentiell die Fragen oft sind, die uns bewegen, so viel leichter lassen sie sich schultern, wenn wir sie mit Menschen teilen, denen wir vertrauen. Der besten Freundin zum Beispiel.


Worum es in „Girls Girls Girls“ geht:


Mimmi und Rönkkö sind beste Freundinnen. Wenn sie sich zum Ausgehen fertigmachen, teilen sie nicht nur Schminke und Outfits, sondern auch ihre Erfahrungen in Sachen Sex. „Erinnerst du dich, wie du als Kind das erste Mal Dry Humping gemacht hast? Und dich fragtest: Davon reden alle? Und dann übst du es und plötzlich funktioniert's.“ Bei Mimmi funktioniert es definitiv. Sie ist locker, extrovertiert. Allein mit ihr ist auch Rönkkö nicht auf den Mund gefallen. Doch in Gesellschaft anderer verkrampft sie. Flirten und Sex gelingen ihr nicht so, wie Rönkkö denkt, dass es sein sollte. Einen Orgasmus hatte sie bisher nicht. Und sie schafft es nicht, sich zu verlieben. Auch das läuft bei Mimmi! Zwischen ihr und der Eiskunstläuferin Emma funkt es. Die hadert damit, dass ihr wichtigster Sprung, der dreifache Lutz, nicht mehr gelingt und ihre Teilnahme an der Europameisterschaft in Gefahr ist. Hat sie da überhaupt Kopf für Beziehung? Oder fällt es ihr generell schwer, sich auf andere Menschen einzulassen? Für Mimmi, deren Impulsivität manchmal in Wut umschlägt, ist das schwer auszuhalten. Sie hadert eh schon damit, dass ihre Mutter einen neuen Mann und ein weiteres Kind bekommen hat und Mimmi sich in ihrer Familie nicht mehr gebraucht fühlt.


Lohnt sich der Film für dich?


In „Girls Girls Girls“ erzählen die Regisseurin Alli Haapasali und die Autorinnen Ilona Ahti und Daniela Hakkulinen lose aneinandergeknüpfte Episoden aus dem Leben von Mimmi, Rönkkö und Emma, die meist an einem Freitagabend spielen. Ihre zentralen Probleme drehen sich um Liebe und Sex, Familie, berufliche Ziele und Lebensträume. Die Geschichte an sich ist zwar weder neu noch spektakulär, aber doch sehr besonders, weil wir den dreien in ihren Sorgen und Unsicherheiten, aber auch in Momenten der Leichtigkeit und des Höhenflugs sehr nahekommen. Das liegt unter anderem auch daran, dass „Girls Girls Girls“ im 4:3-Format gefilmt ist, was uns (gefühlt) so dicht wie möglich heranrücken lässt. Wunderbar gelingt es dem Film zudem, seine drei Protagonistinnen ernst zu nehmen und zugleich unverkrampft und mit trockenem Humor von Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens zu erzählen. Vor allem die Smoothiebar einer Shopping Mall, in der Mimmi und Rönkkö arbeiten, sorgt nicht nur durch die eigenwilligen Namen der Getränke wie „It takes two to mango“  für schräge Wortspiele und absurde Momente. Dass hier weibliche Filmemacherinnen junge Frauen auf Augenhöhe zeigen und Queerness ganz selbstverständlich Teil der Geschichte ist, macht den Film umso wahrhaftiger.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19. Woche 2023).