Gelobt sei der kleine Betrüger

Länge:
96 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Mahmoud al Massad
Darsteller:
Ahmad Thaher (Ahmad), Maher Khammash (El Mor), Odal Hijazi (Abu Wafa, Ahmad’s Cousin), Nadeem Rimawi („Toter Mann“), Mahamoud al Massad (Ibrahim)
Genre:
Drama , Komödie
Land:
Deutschland, Jordanien u.a., 2016

Ahmad ist ein jordanischer Kleinunternehmer, der mit Bauaufträgen das Familieneinkommen bestreitet. Doch ab und zu verwendet er das Geld für Werkzeug und Materialien für ein schnelles Geschäft am Rande. Dieses Mal hat er ein Dutzend Laptops aus Kanada erworben, aus deren Verkauf er sich großen Gewinn erhofft. Zu dumm, dass Ahmad von der Polizei festgenommen wird, weil er das Geld unterschlagen hat und ins Gefängnis muss. Drei Monate muss Ahmad absitzen, was ihn sehr bedrückt, und in sein Leben hinter Gittern muss er sich erst einfinden. Zellenboss El Mor ist ihm zum Glück wohlgesonnen und hält ihm zunächst Probleme vom Hals. Und außerhalb des Knasts bemüht sich der treue Cousin darum, Ahmads Freilassung zu erreichen.

Regisseur und Drehbuchautor Mahmoud al Massad thematisiert in seinem Spielfilm die alltägliche Korruption in seinem Heimatland Jordanien. Mit dem harmlosen Kleinkriminellen Ahmad als Hauptfigur, beschreibt er augenzwinkernd, auf welchen Ebenen in Politik und Justiz Bestechung an der Tagesordnung ist und wie im Berufsleben Prinzipien wie Fleiß, Ehrlichkeit und Qualitätsanspruch ad absurdum geführt werden. Und selbst im Gefängnis kommt man in den Genuss einer kleinen Gefälligkeit nur dann, wenn man das entsprechende Schmiergeld aushändigen kann. Von den Bildkompositionen muten die mit Handkamera und flexiblen Perspektiven gedrehten Aufnahmen fast dokumentarisch an. Authentisch wirken so die Lebensumstände und Einblicke in den arabischen Kulturkreis. Humorvolle Anteile bezieht der Film aus Situationen mit unerwartetem Ausgang sowie lakonischen Dialogen, doch leider gleitet beides zuweilen in Klamauk ab und ist zu sehr in Klischees der arabischen Welt verhaftet. Schade, dass die durchaus interessanten Figuren der Gefängnisinsassen nicht nachdrücklicher ausgearbeitet wurden; Entwicklungspotenzial haben alle Charaktere durchaus.

Kristin Langer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Arabisch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Deutsch, Dt. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2018).