Futuro Beach (tlw. OmU)

Der ehemalige Soldat und Motorradfahrer Konrad verbringt mit einem Freund einen Urlaub in Brasilien. Dieser ertrinkt im Meer, während Konrad von Rettungsschwimmer Donato gerettet wird. Die beiden fangen eine Affäre miteinander an. Doch nachdem Konrad erfolglos darauf hofft, dass die Leiche seines Freundes aus dem Meer gespült wird, kehrt er nach Deutschland zurück. Donato folgt ihm nach Berlin, verbringt dort mit ihm eine Zeit voll Leidenschaft und Melancholie, will aber eigentlich in seine Heimat zurückkehren. Dort sind seine Mutter, sein kleiner Bruder und seine Arbeit. Doch Konrads Bitte zu bleiben wirkt. Jahre später hat sich Donato eine Existenz in Berlin aufgebaut. Sein inzwischen erwachsen gewordener Bruder Ayrton taucht auf, voll Wut darüber, dass der Große seine Familie einst einfach verlassen hat.

Bruchstückhaft und eliptisch erzählt „Futuro Beach“ in drei Kapiteln die Geschichte dreier Männer und ihrer jeweiligen Suche. Der Deutsche Konrad, der seinen Freund verliert. Der brasilianische Rettungsschwimmer Donato, der von Konrad angezogen wird und ihm nach Berlin folgt, auf der Suche danach den richtigen Ort für sich zu finden. Und Ayrton, der mit großer Wut seinen großen Bruder sucht. Bei aller Emotion blickt der Film eher von außen auf die Charaktere, erzählt wenig psychologisch und spart an Dialogen. Dafür findet Regisseur Karim Aïnouz prägnante Bilder für die Befindlichkeiten der Männer – sei es am oder im Meer, beim Motorradfahren, Tanzen in Clubs wie auch Sex miteinander. So bleibt zwar manches erzählerisch eher wage und nüchtern, ist aber ausdrucksstark gespielt und in Szene gesetzt.

Kirsten Loose