Franky Five Star

Länge:
114 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
09.11.2023
Regie:
Birgit Möller
Darsteller:
Lena Urzendowsky (Franky), Cino Djavid (Hasim), Meryem Ebru Öz (Katja), Cecilio Andersen (Lenny), Gerti Drassi (Frau Franke), Sven Hönig (Frank), Sophie Killer (Ella), Paul Pötsch (Roman), Milena Dreißig (Frankys Mutter)
Genre:
Jugend , Komödie , Tragikomödie , Love Story
Land:
Deutschland, 2023

Franky ist überfordert: mit den Erwartungen ihrer Mutter, den Gefühlen für den Partner ihrer besten Freundin, dem aussichtslosen Job im Getränkemarkt, ihrer Angst und Schüchternheit und damit, wie diese sie gefühlt immer wieder scheitern lassen. Ganze Teile ihrer Persönlichkeit hat deshalb sie zu einem Schattendasein verdammt. Doch diese innere Spaltung birgt Gefahren. Franky muss einen Weg finden, Einheit herzustellen.


Worum geht es in „Franky Five Star“?


In Frankys Kopf leben 4 weitere Persönlichkeiten in einem imaginären Hotel. Durch den Fahrstuhl haben sie Zugang zu Frankys Körper. So bewältigt Franky ihren Alltag. Den Job im Getränkemarkt erledigt Frank, Teenager Lenny ist für Partys und Jahrmarktbesuche zuständig, Verführerin Ella hat Frankys Liebesleben im Blick und alle zusammen hält Hauswirtschafterin Frau Franke. Jede Persönlichkeit in Frankys Kopf hat ein Eigenleben und eigene Ziele, die sie – auch gegen Frankys Willen – durchzusetzen versucht. Dadurch gerät Franky immer wieder in schwierige Lagen, zum Beispiel, wenn Antikapitalist Frank den Job im Getränkemarkt versaut oder Femme Fatale Ella sich an den falschen Mann heranmacht. Außerhalb ihres Kopfes wohnt Franky mit Krankenschwester Katja zusammen, die eines Tages ihren neuen Freund Hasim anschleppt. Obwohl Franky mit starker Sozialangst zu kämpfen hat und Hasim die meiste Zeit nicht versteht, was in Frankys Kopf abgeht, knistert es schnell zwischen den beiden.


Lohnt sich die Tragikomödie für dich?


Da ist diese eine Frage, die sich beim Schauen geradezu aufdrängt: Kann es sein, dass Franky eine dissoziative Persönlichkeitsstörung hat? Eine Antwort auf diese bekommen wir in „Franky Five Star“ nicht. Klar wird aber, dass es hier nicht darum geht, das Leben einer Betroffenen realistisch darzustellen. Frankys imaginäres Hotel ist vielmehr eine bildliche Bewältigungsstrategie für die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, welche uns oft vor Herausforderungen stellen und die wir am liebsten an eine andere Person abgeben würden. Die Leichtigkeit des Films könnte daher, vor allem für Betroffene, zynisch wirken. Gestehen wir dem Film seinen surrealen Ansatz jedoch zu, wird daraus eine zeitgenössische Fabel, die mit einer liebevollen Ausstattung und leidenschaftlichem Schauspiel aufwartet. „Franky Five Star“ ist schönes Indie-Kino, irgendwo zwischen „Inside Out“ und „Die fabelhafte Welt der Amélie“.

Len Klapdor

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