Five Fingers

Der Pianist Martijn und sein Führer Gavin werden ihr Reiseziel in Marokko nicht erreichen. Sie wollen ein Kinderhilfsprojekt besuchen, das Martjin und seine Freundin Saadia unterstützen. Aber auf dem Weg dorthin werden sie überfallen, betäubt und entführt. Was wollen die Kidnapper? Lösegeld von den vermeintlich reichen Europäern? Dann müsste alles schnell über die Bühne zu bringen sein. Martijns Illusion zerplatzt, als Ahmad, der Kopf der Entführer, kaltblütig den gefesselten Gavin erschießt. Dann zwingt er Martijn zu einer Partie Schach, die immer wieder von den gleichen Fragen unterbrochen wird: Wer hat Martijn geschickt? Woher kommt das Geld für das Hilfsprojekt? Wer ist Saadia? Martijn bleibt die Antworten schuldig – und büßt das mit dem Verlust eines Fingers. Die Entführer sind entschlossen, Martijn sein geheimes Wissen zu entreißen. Aber der Holländer ist doch nur ein harmloser Menschenfreund. Oder?

Fast der gesamte Film spielt in einer alten, verlassenen Fabrikhalle – mit ihren warmen Farben eine wunderbare Kulisse für das an den Nerven zerrende Psycho-Duell, das der Entführte und seine Peiniger sich liefern. Laurence Fishburne und Gina Torres als Kidnapper und Ryan Philippe als ihr Opfer halten die Story brodelnd intensiv bis zum Schluss. Damit überspielen sie, dass die Geschichte oft ein wenig gezwungen wirkt und die überraschenden Wendungen, von denen es reichlich gibt, gelegentlich aufgesetzt. Trotzdem ein aufregender Film, der nicht zuletzt mit dem Bewusstsein der Zuschauer spielt, dass es im beängstigenden Konflikt des Westens mit dem islamischen Osten kaum noch Sicherheiten gibt. Alles ist möglich.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Albert Schwarzer