Eva

Alex ist ein herausragender Wissenschaftler im Bereich der künstlichen Intelligenz. Sein Institut in Madrid ruft ihn aus Australien zurück, um ein spektakuläres Projekt zum Abschluss zu bringen: einen autonomen, sich selbst steuernden Roboter, der einem Kind täuschend ähnlich sieht. Das Problem, das Alex lösen soll, ist die Konzeption der künstlichen Gefühlswelt des Androiden. Alex sucht ein reales Vorbild für sein Emotionsprogramm und findet es in Eva, der faszinierenden 10-jährigen Tochter seiner Exfreundin Lana, die nun mit seinem Bruder David zusammen lebt. Umsorgt von seinem künstlichen Butler Max, beginnt Alex, nach Evas Charakterzügen das Innenleben des künftigen Roboters zu programmieren. Aber Emotionen sind ein chaotisches System und Alex‘ verdrängte, ungelöste Probleme der Vergangenheit sind mit im Spiel.

Dieses Kinodebut von Kike Maillos wurde in drei Kategorien des Spanischen Filmpreises „Goya“ ausgezeichnet. Die „Spezialeffekte bestechen durch Fantasie, Detailfreude und Sorgfalt“, der „Nebendarsteller Lluis Hommar überzeugt als Android im Spannungsfeld von Komik und Gefühl.“ Und Kike Maíllo selbst als „bester Nachwuchsregisseur“ hält das Ensemble auf einer eleganten Ebene in Bewegung. Was dem Film fehlt, ist jedoch ausgerechnet emotionale Tiefe. Die muss sich der Zuschauer zwischen dem spröden Alex, der enervierenden Eva und der verschlossenen Lana selbst im Kopf zusammenbauen. Dazu kommt, dass der Paukenschlag, mit dem der Film seinen inneren Motor enthüllt, für das aufmerksame Publikum keine Überraschung darstellt. Ein wirklich unterhaltsamer Film in vielen Details, etwa dem Gewusel künstlicher Haustiere oder dem beeindruckenden Handwerkszeug der Ingenieure - aber kein wirklich bewegendes Drama.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Albert Schwarzer