Einmal bitte alles

Länge:
82 Minuten (Blu-ray: 85 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Helena Hufnagel
Darsteller:
Luise Heyer (Isi), Jytte-Merle Böhrnsen (Lotte), Patrick Güldenberg (Daniel), Maxi Schaffroth (Klausi), Sunnyi Melles, Boris Aljinovic, Gizem Emre
Genre:
Tragikomödie
Land:
Deutschland, 2017

Isi hat ihr Grafikstudium abgeschlossen und ist eine talentierte Illustratorin. Doch der Start ins Berufsleben läuft alles andere als gut für sie. Das Praktikum in einem Verlag ist für sie keine Einstiegsmöglichkeit, sondern Endstation. Die Chefin fördert lieber Isis weniger talentierte Praktikantenkollegin und interessiert sich nicht für Isis Pläne, eine Graphic Novel zu zeichnen. Isis Freundin und Mitbewohnerin Lotte fängt an, Karriere zu machen, hat einen neuen Freund und setzt Isi schließlich vor die Tür. Und so schläft Isi schließlich auf dem Sofa einer befreundeten Jungs-WG, fängt an, in einem Fahrradladen zu jobben und beginnt sich zu fragen, ob all die Träume, die sie während des Studiums noch hatte, totaler Blödsinn waren, wenn man am Ende feststellen muss, dass da draußen niemand auf einen wartet.

Die Heldin von Helena Hufnagels Debütfilm ist eine typische Vertreterin der „Generation Y“. Fest glaubend, dass nichts unmöglich ist, um dann realisieren zu müssen, dass ihr vielleicht doch nicht alle Türen offen stehen. Der Titel „Einmal bitte alles“ ist Programm, der Film widmet sich dem Lebensgefühl von Mitzwanzigern, das eher resignierend als kämpferisch ist. Zumindest, wenn man droht, vom Kuchen kein Stück abzubekommen. Die Geschichte ist hübsch erzählt, in ihrem Aufbau allerdings eher konventionell und erwartbar. Isi hat das Herz natürlich am rechten Fleck und ist an sich total talentiert, aber zu chaotisch und zaghaft, um sich durchzusetzen. Auch wenn es diese Frauen gibt, ein wenig wird man das Gefühl nicht los, einen Heldinnentyp vorgeführt zu bekommen, der ein Klischee ist. Luise Heyer spielt Isi zum Glück auf so anrührende Weise, dass man ihr gerne zuschaut. Und auch die teils schrägen Nebenfiguren auf Isis Weg machen Spaß. Schade, dass der Film durchaus Potential zeigt, ein bissiges Generationenporträt zu sein, sich dabei jedoch so sehr bemüht, jede Figur liebenswert zu zeigen, so dass er am Ende etwas zu nett und harmlos daher kommt.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch

Untertitel: Englisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2018).