Effi Briest

Film: Effi Briest
Länge:
118 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Hermine Huntgeburth
Darsteller:
Julia Jentsch, Sebastian Koch, Misel Maticevic, Juliane Köhler, Thomas Thieme, Barbara Auer, Margarita Broich, Rüdiger Vogler, Mirko Lang, Sunnyi Melles
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, 2008
Theodor Fontanes später Roman „Effi Briest“ ist mehrmals verfilmt worden – so beispielsweise von Rainer Werner Fassbinder mit Hanna Schygulla in der Hauptrolle oder aber 1969 mit Angelika Domröse als Effi in einer hervorragenden Produktion des DDR-Fernsehens. Nun hat sich die Erfolgsregisseurin Hermine Huntgeburth („Die weiße Massai“, „Der andere Junge“) an diesen Stoff gewagt. Herausgekommen ist eine moderne Emanzipationsgeschichte, die über die Ansätze von Fontane weit hinausgeht.

Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts. Die 17-jährige Effi wird von ihren Eltern aus Standesgründen mit dem 20 Jahre älteren Baron Geert von Instetten verheiratet. Von Instetten, der früher mal ein Auge auf Effis Mutter geworfen hatte, ist prinzipientreu, ehrgeizig und recht gefühllos. Effi wiederum ist noch ganz naiv und eigentlich ein Wildfang. Die Atmosphäre in ihrer neuen Heimat, einem kleinen, heruntergekommenen Ostseeort, und in dem dunklen, unheimlichen Haus machen Effi krank. Auch ihre kleine Tochter Anna kann sie aus dieser depressiven Stimmung nicht herausholen. Das ändert sich, als sie bei einem Theaterspiel mitmacht und dort Major Crampas näher kennen lernt. Zwischen Crampas und ihr entwickelt sich ein leidenschaftliches sexuelles Verhältnis, das beendet wird, als Effi mit ihrem Mann nach Berlin zieht. Jahre später entdeckt von Instetten diese frühere Beziehung, erschießt Crampas in einem Duell und verstößt Effi. Sie darf ihre Tochter nicht mehr sehen, zerbricht daran und stirbt ein Jahr später. So bei Fontane. Hermine Huntgeburth aber lässt ihre Effi, sehr frisch und modern von Julia Jentsch gespielt, am Ende rauchend in einem Café sitzen. Sie ist sich der moralischen Verlogenheit ihrer Gesellschaft bewusst und kann ihren Eltern als starke Frau eine Abfuhr erteilen. Fröhlich und selbstbewusst überquert sie die „Linden“ in Berlin, im Hintergrund beobachtet von einem entsetzten wie faszinierten Geert von Instetten.

Die Neuverfilmung von „Effi Briest“ ist allen Fontane-Liebhaber/innen ans Herz zu legen, vor allem aber Jugendlichen, die ja oft mit dieser nicht ganz so leicht verdaulichen Schullektüre ihre Schwierigkeiten haben.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Interviews, Featurettes, Bio- und Filmografien

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2009).