Draußen in meinem Kopf

Länge:
0 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
26.04.2018
Regie:
Eibe Maleen Krebs
Darsteller:
Samuel Koch (Sven), Nils Hohenhövel (Christoph), Eva Nürnberg (Louisa), Lars Rudolph (Larry), Mario Fuchs (Laus), Harald Schwaiger (Prof.Steffens), Wieslawa Wesolowska (Beate)
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, 2018

Christoph wollte weg vom heimischen Rapsöl-Hof, den er mal übernehmen soll. Jetzt beginnt er sein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Pflegeheim, wo er der persönliche Betreuer des 28-jährigen Sven wird. Der schwerkranke junge Mann leidet an Muskelschwund und weiß genau: er wird nicht mehr lange leben. Für Christoph ist das Pflegezimmer eine völlig fremde Welt und auch Svens Freunde sind für den eher schüchternen Helfer eine Herausforderung. Besonders Svens Humor wirkt auf ihn fremdartig, zuweilen bedrohlich. Doch nach einem schwierigen Beginn fasst Sven doch Vertrauen. Aus Christoph dem „FSJ-ler“ wird ein Freund, dem Sven eines Tages seinen innigsten Wunsch anvertraut ...

Das Drehbuch zu ihrem als Kammerspiel angelegten Film schrieb Eibe Maleen Krebs gemeinsam mit einem Co-Autor, bevor sie die Geschichte, die von wahren Begebenheiten beeinflusst ist, als Regisseurin verfilmte. Automatisch wird der Zuschauer in den Mikroskosmos des Pflegezimmers, in dem Sven lebt, hineingezogen und taucht ein in eine sehr private Atmosphäre. Nur im Kleinen verändert sich etwas, viel ist von Routine im Pflegealltag geprägt. Dies wiederum ist interessant und abwechslungsreich, nur mit notwendigen Wiederholungen im Geschehen umgesetzt. Besonders gut gelungen ist auch, den Handlungsort über die Länge des Films immer wieder neu in Szene zu setzen. Und genau wie für Betreuer Christoph entsteht für den Zuschauer das Gefühl des Gefangenseins in einem ganz besonderen Kosmos eines außergewöhnlichen Menschen. Obwohl Sven körperlich gelähmt ist, ist er verbal und geistig umso beweglicher. Die Kameraführung hebt Svens Bewegungslosigkeit oft auf, denn sie ist immer dicht dran an den Hauptpersonen und in Bewegung. Wer sich filmisch als auch inhaltlich  gerne auf Neues einlässt, trifft mit diesem Titel die richtige Wahl. Dass dieser dicht erzählte Film bei jungen Heranwachsenden offenbar gut ankommt zeigt sein Erfolg beim Max-Ophüls-Preis 2018. Hier zeichnete die Jugendjury Eibe Maleen Krebs' Drama mit einem Preis aus.

Kristin Langer

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