Dramarama

Länge:
91 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Jonathan Wysocki
Darsteller:
Megan Suri (Claire), Nico Greetham (Oscar), Zak Henri (JD), Anna Grace Barlow (Rose), Nick Pugliese (Gene), Danielle Kay (Ally)
Genre:
Jugend , Tragikomödie , Komödie
Land:
USA, 2021

Ist der Abschluss einmal in der Tasche, werden neue Ziele ins Auge gefasst: Vielleicht eine Ausbildung oder ein Studium, vielleicht ein Umzug oder eine Reise. So oder so: Was ist dann mit den Menschen, die uns all die Jahre zuvor begleitet und geprägt haben – jene, die wir vielleicht zurücklassen? In seinem warmherzigen Spielfilmdebüt mit Queer-Touch erfasst Jonathan Wysocki die komplizierten Schwingungen in einem Freundeskreis, der sich angesichts einer offenen, aber ungewissen Zukunft an die gemeinsame Vergangenheit klammert.


Worum es in „Dramarama“ geht:


„Ich bin schwul.“ – Gene (Nick Pugliese) übt probehalber schon einmal im Auto, als er sich Mascara für die anstehende kleine Murder-Mystery-Party aufträgt. Doch wird es ihm auch gelingen, dieses Detail über seine Identität vor den Menschen auszusprechen, die ihm am wichtigsten sind? Einmal in der sturmfreien Wohnung von Rose (Anna Grace Barlow) angelangt, will ihm der Satz nicht mehr so recht über die Lippen kommen. Seine Freund*innen, die sich für den Anlass ihres High-School-Abschlusses und Roses' Abschiedsabend auf irrwitzige Weise als literarische Figuren kostümiert haben, lassen nur selten eine Verschnaufpause, in die man eine solche Verkündung quetschen könnte. Verkleidet als Alice im Wunderland, Dr. Jekyll, Sherlock Holmes, Mina Harker und Dickens' Lady Havisham spielen die Theater-Fans drauf los! Nur der Pizzabote, der sich als der attraktive Tunichtgut JD (Zak Henri) entpuppt, bringt die Nerd-Clique mitten im Spiel ziemlich aus dem Konzept: Dieser gönnt sich erstmal ein Schlückchen aus der Minibar der abwesenden Eltern, witzelt über die „Kinderparty“ und bringt die fünf behütet und katholisch aufgewachsenen Freund*innen sofort in Verlegenheit. Ihr Glaube und damit verbundene konservative Einstellungen sind auch der Grund, weshalb Gene mit der Wahrheit über seine Sexualität nicht so recht rausrücken will… Würde ihn seine Clique am Ende wegen ihres Glaubens ablehnen? Unterschwellige Anspannungen brechen sich bald bahn und was eigentlich als Feier der Freundschaft angedacht war, droht nun im Laufe eines verrückten Abends zu ihrer Zerreißprobe zu werden.


Was diesen Film ausmacht:


Wahrscheinlich kennt jede*r dieses Gefühl: Die Freude, langjährige Freund*innen wiederzusehen, nur um im Laufe der gemeinsamen Zeit festzustellen, dass irgendetwas anders ist, es irgendwie nicht mehr so rund läuft wie früher. Haben wir uns vielleicht in unterschiedliche Richtungen entwickelt? Ist das jetzt Normalzustand? Oder sind es nur Startschwierigkeiten? Jonathan Wysocki stellt viel Feingefühl unter Beweis, indem er genau diese zerbrechliche Stimmung zwischen nostalgischer Euphorie und Befremdung filmisch spürbar macht. Mit nur begrenzten Mitteln und auf engem Raum realisiert, lebt sein „Dramarama“ von den sehr liebenswerten Figuren, die von spielfreudigen Jungdarsteller*innen zum Leben erweckt werden. Herausgekommen ist eine mal heitere, mal traurige und insgesamt überaus knuffige Hommage an die Kraft und Intensität von Freundschaften. Wobei es vor allem um diejenigen Freundschaften geht, die uns dabei geholfen haben, die Schulzeit zu überstehen.

Nathanael Brohammer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (7. Woche 2022).