Down in the Valley

Die etwa 17-jährige Oktober und ihr 13 Jahre alter Bruder Lonnie leben bei ihrem Stiefvater Wade, einem Polizisten und Waffennarren. Tobe, wie Oktober meistens genannt wird, hat zu Wade keinen guten Draht, fühlt sich ständig bevormundet und ausgenutzt. An einer Tankstelle lernt sie Harlan kennen, einen jungen Mann, der neu ist im San Fernando Valley. Sie verliebt sich spontan in ihn. Harlan ist erfrischend anders als alle, die Tobe bisher kennengelernt hat: Er denkt viel über das Leben nach, ist auf eine altmodische Weise galant und steht zu dem, was er zu sein scheint: ein Cowboy aus Dakota auf der Suche nach Lebenssinn und Glück. Auch zu Lonnie baut Harlan gleich eine Verbindung auf, mit zielsicherem Instinkt spürt er, was den verschlossenen Jungen beschäftigt und was er braucht. Dass er mit fast allem, was er tut, gegen Regeln und Vorstellungen von Wade verstößt, ist Harlan gleichgültig. Als er zusammen mit Tobe verhaftet wird, weil er ein Pferd gestohlen haben soll, verbietet Wade Tobe den Umgang mit Harlan. Doch Harlan erweist sich als hartnäckig und besitzergreifend. Bald enthüllt seine Sturheit mehr und mehr einen Wahn, der unweigerlich in die Katastrophe führt.

Leider ist es Regisseur David Jacobson nicht gelungen, die spannende Story zu einem stimmigen Film zu verdichten. Trotz guter Schauspieler, allen voran Edward Norton und Evan Rachel Wood, hängt die Dramaturgie schon bald durch. Den Figuren fehlt die Glaubwürdigkeit, die Geschichte bleibt oberflächlich. Ärgerlich ist überdies, dass bei der Inszenierung wenig Sorgfalt auf Continuity gelegt wurde: So wechselt Harlan zum Beispiel in einer einzigen Nacht drei Mal die Art des Bartes. Schade, denn aus dem Stoff hätte ein packender Thriller mit Tiefgang werden können.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Interviews, Kinotrailer

Rotraut Greune