Dogman

Länge:
95 Minuten (Blu-ray: 99 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
18.10.2018
Regie:
Matteo Garrone
Darsteller:
Marcello Fonte (Marcello), Edoardo Pesce (Simone), Nunzia Schiano (Simones Mutter), Adamo Dionisi (Franco), Alida Baldari Calabria (Alida)
Genre:
Land:
Italien, 2018

Marcello, der Hundefriseur, von allen Dogman genannt, lebt in einem Vorort von Neapel direkt an der Küste. Das Einkommen aus seinem kleinen Hundesalon reicht nicht ganz zum Leben und so verdient sich Marcello durch den Verkauf von Kokain etwas dazu. Zurückhaltend und unauffällig betreibt er seinen Nebenverdienst und liebevoll kümmert er sich um die ihm anvertrauten Vierbeiner. Doch am meisten liebt er seine Tochter Alida, die bei ihrer Mutter lebt und mit der er von einer großen Reise träumt. Immer wieder ist das harmonische Nachbarschaftsleben bedroht, wenn Ex-Boxer Simone rücksichtslos herumwütet und die Sozialgemeinschaft tyrannisiert. Einzig der gutmütige Marcello verhält sich Simone gegenüber loyal. Erst als der aggressive Simone Marcello übel hintergeht, und der Hundefriseur seinen guten Ruf verliert, schmiedet Marcello einen ungewöhnlichen Racheplan, um sich zu wehren.

Garrones „Dogman“ wird brillant von Marcello Fonte verkörpert, der den facettenreichen Charakter des im Grunde wenig glanzvollen Protagonisten bestens wiedergibt. Unterwürfig und charmant, schlitzohrig und ein wenig gerissen aber auch naiv und bauernschlau zugleich – dies alles spielt Fonte so brillant und präzise, dass dem Zuschauer die Hauptfigur direkt sympathisch wird. Zu Recht erhielt er beim Filmfestival Cannes 2018 den Preis für den besten Darsteller. Dass seine Geschichte sich zu einer Leidensgeschichte entwickelt, die gar nicht anders denn tragisch enden kann, ahnt man recht bald. Doch das "Wie" bleibt zunächst unklar.

Mit Marcello und Simone als gegensätzliches Paar – hier der schweigende Menschenfreund, dort der brutale Tyrann, beide Außenseiter, beide unausweichlich aneinander gebunden - hat die Filmhandlung den treibenden Motor für ihre Dramaturgie. Zur Gestaltung der Filmatmosphäre verlässt sich Garrone ganz auf die visuelle Kraft der Bilder. Farblos und trist, real schmutzig und fotografisch brillant wird der albtraumhafte Lebensverlauf des Marcello eingefangen. Lediglich in Glücksmomenten leuchten bunte Farben auf der Leinwand, ein Lichtblick am Horizont, der aber ein kurzes Aufflackern bleibt.

Kristin Langer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Italienisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2019).