Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (2008)

Der Roman „Voyage au centre de la terre “ von Jules Verne entstand 1864; zehn Jahre später erschien die erste deutsche Fassung. Die erste Verfilmung entstand unter der Regie von Henry Levin, USA 1959, ein zweiteiliger Fernsehfilm folgte 1999, und das Regiedebüt von Effekt-Experte Eric Brewig startete 2009 in deutschen Kinos und wurde hier als erster digitaler 3-D-Liveaction-Film beworben.

Geologieprofessor Trevor Andersson sucht einen Zugang zum bislang unerforschten Mittelpunkt der Erde und ersinnt immer neue Theorien, um ihn zu finden. Ausgestattet mit dem Tagebuch seines verschollenen Bruders, tritt Andersson gemeinsam mit dem 13jährigen Neffen Sean eine Reise nach Island an. Dort werden die beiden mit der Bergführerin Hannah in einem Tunnel verschüttet können sich aber befreien und gelangen in eine geheimnisvolle Höhle. Ein Fehltritt des Professors löst einen bahnbrechenden Erdrutsch aus, der sie tatsächlich zum Mittelpunkt der Erde bringt. Die Expedition entdeckt dort Spuren von Anderssons verschollenem Bruder aber auch eine unbekannte abenteuerliche Welt.

Brendan Fraser in der Hauptrolle des zerstreuten Geologieprofessors spielt in diesem Action-Abenteuer einen sympathischen Helden, der seine Faszination von einer wissenschaftlichen Theorie ebenso ernst nimmt wie die persönliche Geschichte seines verschollenen Bruders. Eingebettet in eine effektvolle Inszenierung, nimmt diese 3-D-Umsetzung Anleihen bei „Indiana Jones“ oder „Jurassic Park“ und lässt dabei die Originalgeschichte völlig in den `Hintergrund rücken. Mit dem 13jährigen Sean (Josh Hutcherson aus "Die Brücke nach Terabithia") hat das junge Publikum eine passende Leitfigur, die allerdings einiges an Aufregung und Action verkraften muss. Faszinierend ist dabei, wie es Brewig gelingt, die Fantasiefiguren und –welten aus der Utopie von Jules Verne lebendig werden zu lassen und auf der Leinwand beeindruckende Wirkungen zu erzielen. Eine höchst aufregende und zuweilen atemberaubende Reise, die auch neugierig machen kann auf den Roman.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, 4 3D-Brillen

Wie die Effekte für die große Leinwand sich auf dem heimischen Bildschirm ausnehmen werden, wird durch Sichtung noch zu prüfen sein. Diese Besprechung bezieht sich auf die Kinoversion.

Kristin Langer