Die Journalistin

Dublin in den neunziger Jahren. Die engagierte Journalistin Veronica Guerin arbeitet für die Sonntagszeitung und enthüllt kleine und große Unzulänglichkeiten im persönlichen wie politischen Alltag der Stadt. Schockiert beobachtet sie bei ihren Fahrten durch die Armenviertel der City, wie selbst junge Kinder mit Hilfe von Drogen ihrem tristen Alltag entfliehen wollen. Und erfährt bei Gesprächen, dass der erste Kontakt immer umsonst angeboten wird. Politik und Polizei scheinen macht- und hilflos zuzusehen, wie die Drogenbosse um das einträgliche Geschäft kämpfen. Veronica beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und wird zum Spielball der skrupellosen Verbrecher. Als sie den Drahtziehern zu nahe kommt, gerät sie selbst in die Schusslinie.

Der Film des Amerikaners Joel Schumacher basiert auf einer wahren Geschichte. Tatsächlich wurde die irische Journalistin 1996 wegen ihrer unliebsamen Arbeit von der Drogenmafia umgebracht. Schumacher ist hier allemal ein spannender Thriller gelungen, auch wenn die Journalistin häufig allzu naiv dem Guten zu seinem Recht und dem Bösen zur verdienten Strafe verhelfen will. Tatsächlich schreckt sie - zumindest im Film - nicht davor zurück, die Drogenbosse zu Hause aufzusuchen, um ihnen oder ihren Familien Fragen zu stellen. Naheliegend, dass die davon wenig begeistert sind und das auf ihre wenig sanfte Art auch zum Ausdruck bringen. Natürlich ist es im Sinne der Verbrechensaufdeckung richtig, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern Courage zu zeigen. Der Filmstory hätte es aber mehr Tiefe gebracht, wenn dieser Konflikt zwischen Zivilcourage, Berufsethos, den eigenen Ängsten und dem Schutz der eigenen Familie deutlicher thematisiert worden wäre.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Arabisch, Bulgarisch, Englisch für Hörgeschädigte, Kroatisch, Slowenisch
DVD-Extras: Interviews, Dokumentation, Audiokommentar, Nicht verwendete Szenen, Produktionstagebuch

Gabi Brandt