Die Frau des Nobelpreisträgers

Länge:
97 Minuten (Blu-ray: 101 Minuten)
Altersempfehlung:
keine Angabe
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
03.01.2019
Regie:
Björn Runge
Darsteller:
Glenn Close, Jonathan Pryce, Christian Slater, Max Irons, Annie Starke, Harry Lloyd u.a.
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Schweden, USA, 2018

Joan und Joe Castleman schlafen noch, als das Telefon klingelt. Zuerst ungläubig, dann überrascht, schließlich überglücklich nimmt Joe die Nachricht entgegen: Das Nobelpreiskomitee hat ihn für den Literaturpreis ausgewählt, zweifellos der bisherige Höhepunkt seiner literarischen Karriere. Die Eheleute weihen Freunde, Familie, Kollegen ein und widmen sich den Vorbereitungen ihrer Reise nach Stockholm. Ihnen heftet sich ein Journalist an die Fersen, der eine Biographie über Castleman schreiben möchte. Außerdem soll Sohn David die Eltern nach Schweden begleiten, der ebenfalls Schriftsteller werden will, von seinem Vater allerdings weitgehend ignoriert wird, während die Mutter ihm durchaus Talent bescheinigt. Während ein gedrängtes Programm in Stockholm zu bewältigen ist, offenbaren sich immer mehr die vergangenen wie auch aktuellen Probleme in der jahrzehntealten Beziehung zwischen den Castelmans.

Vor 35 Jahren lernte Joan ihren damaligen Professor auf dessen Initiative näher kennen. Joe Castleman war von der jungen hochintelligenten und belesenen Studentin so angetan, dass er seine damalige Frau und sein Baby für sie verließ. Joan wollte damals Schriftstellerin werden, ließ sich aber durch die frauenfeindliche Stimmung in den frühen 60er Jahren doch einschüchtern und unterstützte stattdessen Joes berufliches Fortkommen mit aller Kraft. Dazu gehörte wesentlich, dass sie seinen Texten den letzten Schliff verpasst – ungenannt, im Hintergrund. Die perfekte Gattin und auch die perfekte Mutter – diese Rolle hat Joan über Jahrzehnte ausgefüllt. Nun, am Rande der Nobelpreisverleihung in Stockholm, ziehen all diese Erlebnisse und Erinnerungen erneut an ihr vorbei. Und während ihr Ehemann erneut auf dem Sprung zu einer Affäre ist, kommt Joan zu der Erkenntnis, dass sie endlich an sich selbst denken sollte.

Die herausragende Glenn Close versteht es einmal mehr, mit zurückhaltender Mimik und Gestik alle Nuancen des Gefühlslebens zu übermitteln. Mittlerweile ist sie für diese Rolle vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Golden Globe als Beste Schauspielerin und ist auch für einen Oscar nominiert. Das Drehbuch entstand nach dem Roman „The Wife“ der Amerikanerin Meg Wolitzer, aus deren Feder u.a. auch „Das weibliche Prinzip“ und „Die Interessanten“ stammen. Regie führte der Schwede Björn Runge, der bei der Berlinale 2004 mit seinem Spielfilm „Daybreak“ einen Silbernen Bären für die Beste Ensembleleistung gewann. Entstanden ist ein sehenswertes Frauenporträt.

Gabi Brandt

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19. Woche 2019).