Die feine Gesellschaft

Länge:
118 Minuten (Blu-ray: 122 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Bruno Dumont
Darsteller:
Fabrice Luchini (André), Valeria Bruni Tedeschi (Isabelle), Juliette Binoche (Aude), Brandon Lavieville (Lümmel), Raph (Billie), Didier Desprès (Blading), Cyril Rigaux (Böswald) u.a.
Genre:
Komödie
Land:
Frankreich, Deutschland , 2016
Die Szenenfotos aus Bruno Dumonts Film, der 2016 in Cannes seine Premiere feierte, täuschen. Denn wer hier einen pompös ausgestatteten Kostümfilm, eine romantische Komödie oder eine Tragödie vermutet, irrt sich gewaltig. „Die feine Gesellschaft“ ist eine Groteske mit einer skurrilen, teilweise ziemlich rohen Geschichte und unglaublich überzogenen Charakteren. Sie spielt im Sommer 1910 an der französischen Normandieküste. Hier verbringen die van Peteghems, eine Adelsfamilie, alljährlich in ihrer burgähnlichen Villa mit Blick aufs Meer ihren Urlaub. Zu der Adelsfamilie gehören der stets gekrümmt durch die Welt stolpernde André, seine nervlich angegriffene Frau Isabelle, ihre beiden Töchter, der verwirrte Bruder von Isabelle, Andrés lautstarke Schwester Aude und ihr Sohn Billie. Billie lebt in seiner eigenen Welt, gibt sich meist als Mädchen aus – mal in Kleidern, mal in Anzügen, mal mit langen, dunklen Locken, mal mit Kurzhaarfrisur. Während oben auf der Steilküste die Aristokraten wohnen, leben unten im Schmutz die Dorfbewohner, arme Miesmuschelsammler wie die Familie Rohbrecht. Vater Rohbrecht und sein Sohn Lümmel verdienen sich außerdem ein kleines Zubrot, indem sie die Sommerfrischler übers Wasser auf die andere Seite der Bucht bringen. Doch in diesem Sommer sind bereits mehrere der reichen Touristen verschwunden, weshalb die Polizisten Blading und Böswald, die dem US-amerikanischen Komiker-Duo Laurel und Hardy verdächtig ähneln, hier ermitteln. Schon bald wird dem Zuschauer klar, wo die verschwundenen Sommerfrischler landen – nämlich im Kochtopf der ewig hungrigen Rohbrechts. Genug Stoff eigentlich für eine Komödie. Doch damit nicht genug, verlieben sich der Unterschichtler Lümmel und das vermeintliche Mädchen Billie ineinander. Gezwungenermaßen müssen nun die beiden so unterschiedlichen Familien miteinander verkehren, bis es zur Tragödie kommt. Denn als der Rohbrechtjunge mitbekommt, dass Billie „Eier“ hat, fühlt er sich nicht nur betrogen, sondern so gedemütigt, dass klar ist, wer sein nächstes Opfer sein wird.

Zwei Stunden nahm sich Bruno Dumont („Camille Claudel 1915“, „Kindkind“) Zeit für seine überschäumende Groteske, die voller komischer Einfälle und Slapstickeinlagen ist, mit einer vorzüglichen Besetzung aufwartet, einer witzigen Geräuschkulisse arbeitet und drastische wie außergewöhnliche Bilder bereithält. Allerdings sorgt sie auch für reichlich Verwirrung, hat Längen und lässt die beabsichtigte Kapitalismus-Kritik eher vage und rätselhaft erscheinen.

Die Blu-ray Daten sind identisch mit den DVD-Daten.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1 / Französisch DD 5.1 / Dt. f. Sehg.

Untertitel: Deutsch / Dt. f. Hörg.

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (36. Woche 2017).