Die Dolmetscherin

Silvia Broome (Nicole Kidman) arbeitet als Dolmetscherin bei der UN in New York. Sie ist im afrikanischen Staat Matobo aufgewachsen und beherrscht neben anderen Sprachen die seltene afrikanische Stammessprache des Landes. Nun hat der dortige Präsident Zuwanie, der vor Jahrzehnten als Befreier seines Landes gefeiert wurde und inzwischen des Völkermords beschuldigt wird, seinen Auftritt vor der Vollversammlung der UN angekündigt. Silvia hört per Zufall von der Planung eines Attentats und schnell sind Secret Service, CIA und FBI eingeschaltet. Tobin Keller (Sean Penn) und seine Kollegin leiten die Ermittlungen. Silvia Broome gerät ins Zwielicht, weil sie sich nach der Ermordung weiter Teile ihrer Familie der Opposition angeschlossen und an Demonstrationen beteiligt hatte. Als ein Bus von Terroristen in die Luft gesprengt wird, ist jedoch klar, dass die Drohungen ernst gemeint waren. Der Secret Service arbeitet auf Hochtouren.

Fast 30 Jahre nach seinem herausragenden Polit-Thriller "Die drei Tage des Condor" hat sich Regisseur Sydney Pollack ("Tootsie", "Out of Africa", "Die Firma") wieder diesem Genre zugewandt. "Die Dolmetscherin" hat der 70-Jährige klassisch konventionell inszeniert, setzt dabei aber alle Gestaltungsmöglichkeiten (verblüffende Schnitte oder Parallelmontagen) so perfekt ein, dass die zwei Stunden Spielzeit unter Tempo und Spannung schnell vergehen. Er bezieht klassisch die Spannung aus der Montage und verzichtet weitgehend auf spektakuläre Action. Allerdings hat er mit Nicole Kidman und Sean Penn auch zwei in jeder Szene fesselnde Hauptdarsteller. Dass bei all dem auch noch Freiheitsrechte und Friedensbestrebungen den Hintergrund bilden, trägt dem Film weitere Sympathiepunkte ein.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Alternatives Ende, Entfallene Szenen, Featurettes, Audiokommentar, Trailer

Gabi Brandt