Die Buchstabenprinzessin

Film: Die Buchstabenprinzessin
Länge:
101 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Scott McGehee, David Siegel
Darsteller:
Richard Gere, Juliette Binoche, Flora Cross, Max Minghella, Kate Bosworth u. a.
Genre:
Drama , Jugend , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2005
Mit ihrer besonderen Begabung bringt die neunjährige Eliza Naumann, die sonst ein eher unscheinbares Leben führt, ungewollt ihre ganze Familie in Aufruhr. Eliza kann sogar die schwierigsten Worte fehlerfrei buchstabieren, indem sie einfach die Augen schließt und die Worte intuitiv in ihrer Bedeutung erfasst. So gewinnt sie einen Buchstabierwettbewerb nach dem anderen, bis sie am Ende gar in der nationalen Endrunde in Washington steht. Ihr Vater Saul, ein angesehener Universitätsprofessor für Judaistik, hofft mit ihrer Begabung endlich einen direkten Weg zu Gott zu finden und vernachlässigt über diese Obsession den älteren Sohn Aaron. Dieser wendet sich von dem Glauben seines Vaters ab und schließt sich heimlich einer Gruppe von Buddhisten an. Elizas Mutter wiederum leidet noch immer an dem Trauma ihrer Kindheit, als sie bei einem Unfall ihre Eltern verlor. Auch sie erhofft sich von ihrer Tochter eine Lösung ihrer Probleme. Und tatsächlich, am Ende schafft es Eliza, jedem zwar nicht das Erhoffte, aber dennoch ein bisschen Trost und Hoffnung zu geben.

Im Roman der jungen amerikanischen Schriftstellerin Myla Goldberg, der diesem Film zugrunde liegt, geht es um Glaube und Hoffnung, um die Suche nach dem Sinn des Lebens und insbesondere um die Suche nach Gott, unabhängig davon, ob es sich um das Judentum, das katholisch geprägte Christentum oder den Buddhismus handelt. Die beiden Regisseure Scott McGehee und David Siegel haben die literarische Vorlage sensibel und ambitioniert für das Kino adaptiert und setzen trotz einiger religionsphilosophischer Fragestellungen weniger auf Worte und verbale Erklärungen als auf poetische Bilder und ausdrucksstarke Darsteller, allen voran die, wie ihre Filmmutter Juliette Binoche, in Paris geborene junge Schauspielerin Flora Cross, der man ihre Rolle zwischen staunender Unschuld und reifem Wissen leicht abnimmt. Lediglich Richard Gere als übereifriger Vater fügt sich nicht hundertprozentig in dieses familiäre Ensemble. Die Vorliebe der Amerikaner für solche Buchstabierwettbewerbe, die den roten Faden des Films bilden, wird man in einem Land mit einer staatlich verordneten und ständig verifizierten Rechtschreibreform vielleicht nicht so recht nachvollziehen können. Das fragile Beziehungsgeflecht in der Familie Naumann und die schwierige Suche der beiden Kinder nach ihrem Platz in der Familie und im Leben allerdings sind etwas, das den in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Film auch für ein jugendliches Publikum interessant macht. Lediglich für Kinder ist der Film entgegen der im Titel liegenden Erwartungshaltung weniger geeignet.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Featurette, Bildergalerie, Trailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDKinowelt

Kauf-DVDKinowelt

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2006).