Die Bienenhüterin

Das Jahr 1964 war für die USA ein Jahr des Aufbruchs – in kultureller wie in sozialer Hinsicht. Die starke Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King hatte bewirkt, dass am 19. Juni 1964 die Rassentrennung per Gesetz aufgehoben wurde und Schwarze nun endlich auch wählen durften. Vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund spielt die Geschichte. Die 14-jährige Lily Owens, die ihre Mutter mit vier Jahren verlor, wächst bei ihrem grausamen, trunksüchtigen Vater T. Ray auf. Er, der den Verlust seiner Frau nicht verkraftet hat, lässt seinen ganzen Frust an der Tochter aus. Als dann auch noch Lilys einzige Vertraute, das schwarze Kindermädchen Rosaleen, auf der Straße von Rassisten zusammengeschlagen wird, beschließt sie, mit Rosaleen abzuhauen. Tiburon ist ihr Ziel, denn unter den wenigen Hinterlassenschaften der Mutter hat Lily ein Bild mit einer schwarzen Madonna gefunden, auf dem hinten dieser Ort vermerkt ist. Und tatsächlich entdeckt sie das Bild in Tiburon wieder – als Etikett auf Honiggläsern. August heißt die Imkerin, die mit ihren Schwestern May und June in einem pinkfarbenen Haus lebt. Sie nimmt Lily und Rosaleen auf und zum ersten Mal seit dem Tod der Mutter fühlt Lily so etwas wie Geborgenheit. Sie erlernt das Imkerhandwerk und erfährt allmählich, dass hier auch schon ihre Mutter Schutz vor ihrem Mann gefunden hat. Schon allein deshalb möchte Lily für immer bleiben, doch dann steht eines Tages T. Ray vor der Tür, um sie zu holen.

Regisseurin Gina Prince-Bythewood erzählt auf der Grundlage des gleichnamigen Romans von Sue Monk Kidd eine anrührende Geschichte über die Selbstfindung eines jungen Mädchens, aber auch über die Kraft weiblicher Solidarität. Es ist ein versöhnlicher, hoffnungsvoller Film, der einer von Rassendiskriminierung geprägten Welt eine utopische, fast märchenhafte Alternative entgegensetzt. Dabei gleitet Gina Prince-Bythewood nie ins Kitschige oder gar Pathetische ab, im Gegenteil! Durch das überzeugende, intensive Spiel von Dakota Fanning als Lily und Queen Latifah, Alicia Keys und Sophie Okonedo als die drei schwarzen Schwestern geht dieser Film tief unter die Haut.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Italienisch, Dänisch, Engl. f. Hörg., Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
DVD-Extras: Englisch für Sehbehinderte, Audiokommentare, Entfallene Szenen, Featurettes

Barbara Felsmann