Der Schamane und die Schlange (OmU)

Länge:
119 Minuten (Blu-ray: 123 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Ciro Guerra
Darsteller:
Jan Bijvoet (Theo), Nilbio Torres (Karamakate jung), Brionne Davis (Evan), Antonio Bolívar (Karamakate alt), Yauenkü Migue (Manduca)
Genre:
Drama , Historienfilm , Abenteuer
Land:
Kolumbien, Venezuela u.a., 2015

Anfang des 20. Jahrhunderts verschlägt es den deutschen Anthropologen Theo in den Regenwald des Amazonas. Dort sucht der schwerkranke Wissenschaftler, der von seinem indigenen Assistenten Manduca begleitet wird, nach der angeblich heilbringen Yakruna-Pflanze. Während ihrer beschwerlichen Reise begegnen die beiden Männer dem Schamanen Karamakate, der den Fremden zunächst feindselig gegenübersteht, sich dann aber bereit erklärt, sie durch den unwirtlichen Dschungel zu führen. Einige Jahrzehnte später folgt der US-amerikanische Botaniker Evan Theos Spuren und bittet den mittlerweile deutlich gealterten Karamakate, ihm ebenfalls den Weg zu dem sagenumwobenen Gewächs zu weisen.


Inspiriert von den Aufzeichnungen der beiden Forscher Theodor Koch-Grünberg und Richard Evans Schultes, entwirft Regisseur und Drehbuchautor Ciro Guerra („Die Reisen des Windes“) ein bedächtig erzähltes Abenteuerdrama, dessen Zeitebenen miteinander verwoben sind. Nach und nach schält sich dabei ein trostloses Bild des kolonialen Kontaktes heraus, der für die südamerikanischen Ureinwohner dramatische Folgen hatte. Wird Karamakate anfangs noch als stolzer Kämpfer und Verfechter alter Werte gezeigt, hat er beim Zusammentreffen mit Evan viele Jahre später einen Großteil seines Lebensmutes eingebüßt und auch den für sein Volk so wichtigen Bezug zur spirituellen Dschungelwelt verloren. Handfeste Kritik am rücksichtslosen Auftreten der weißen Eroberer kommt unter anderem am Beispiel eines Missionsstützpunktes auf, der sich im zweiten Handlungsstrang als außer Kontrolle geratener Tyrannenstaat entpuppt. Hier beschwört Guerra düstere Impressionen, die sicher nicht von ungefähr an Francis Ford Coppolas große Kriegsparabel „Apocalypse Now“ und Werner Herzogs fiebrige Conquista-Fabel „Aguirre, der Zorn Gottes“ erinnern.

Parallel illustriert der Film die Auswirkungen des Kulturzusammenpralls auch in den Diskussionen zwischen dem jungen Karamakate und Theos Assistenten, der sich nach Meinung des Schamanen viel zu sehr an die Weißen anpasst. Manduca hält dem entgegen, dass er durch seine Mittlerrolle den Fremden seine Welt ein Stückchen näherbringen wolle und so vielleicht verhindern könne, dass die Traditionen der Ureinwohner komplett aussterben. Unübersehbar ist Guerras Bedauern über die Zerstörung, die der Kolonialismus verursacht hat. Und ebenso nachdrücklich sein Appell, die Überbleibsel alter Kulturen und ihr Wissen zu bewahren. Eine besondere Ausdruckskraft bekommt der Oscar-nominierte Dschungeltrip durch seine stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bilder und eine ausgeprägte Soundkulisse, die den Handlungsort im wahrsten Sinne des Wortes zum Leben erweckt. Gerade gegen Ende, wenn das Geschehen psychedelische Züge annimmt, ist „Der Schamane und die Schlange“ nicht immer leicht zu fassen. Wer jedoch eine Abwechslung zu konventionell gestrickten Abenteuergeschichten sucht, wird hier zweifelsohne fündig.


Die Blu-ray Daten sind identisch mit den DVD-Daten.

DVD Extras: Making of, Bonusclips, Trailer, Interview

Blu-ray Extras: Making of, Bonusclips, Trailer, Interview

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Diverse

Untertitel: Deutsch

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2016).