Der Pianist

Film: Der Pianist
Länge:
143 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Roman Polanski
Darsteller:
Adrien Brody, Emilia Fox, Michal Zebrowski, Frank Finlay, Maureen Lipman, Ed Stoppard
Genre:
Politischer Film , (Anti-)Kriegsfilm , Drama , Literaturverfilmung
Land:
Frankreich, Deutschland, Polen, 2002
Warschau im Jahr 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen beginnt der Leidensweg des jüdischen Rundfunkpianisten Wladyslaw Szpilman. Mit seinen Eltern und Geschwistern erlebt er tagtäglich Demütigungen und die unendlichen Grausamkeiten der deutschen Besatzer. Die Existenz im Ghetto wird sehr schnell zu einem Kampf ums nackte Überleben. Der Abtransport ins Vernichtungslager Treblinka wirft seine Schatten voraus. Als einzigem aus seiner Familie gelingt Szpilman in letzter Sekunde die Flucht. Durch eine Reihe glücklicher Zufälle und dank der Unterstützung des polnischen Untergrunds kann der Musiker im umkämpften Warschau überleben. Von Hunger und Krankheit ausgezehrt und in ständiger Panik sucht er Unterschlupf in verlassenen Hausruinen. Irgendwann gegen Ende des Krieges wird er von dem deutschen Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld entdeckt, der ihn bis zum nahenden Abzug der Deutschen heimlich in seinem Versteck mit Lebensmitteln versorgt.

Drei Oscars: einen für Hauptdarsteller Adrien Brody, einen für Regisseur Roman Polanski und einen für Ronald Harwoods Drehbuchadaption – dazu eine Goldene Palme in Cannes, der Cesar, der Goya und viele andere Preise. Der Film des Meisterregisseurs Roman Polanski wurde sowohl in Europa wie in den USA mit Auszeichnungen überhäuft. Ganz zu recht.
Basierend auf dem wahren Schicksal des polnischen Pianisten Wladyslaw Szpilman, der bis zu seinem Tod im Jahr 2000 in Warschau lebte, erzählt Polanski eine seiner wohl persönlichsten Geschichten. Denn als Kind erlitt er selber den Terror des Ghettos.
Zutiefst erschütternd ist das Bild, das Polanski von den menschlichen Tragödien zeichnet, die sich Tag für Tag hinter den Ghettomauern ereigneten. Erfahrungen von unendlicher Not, von Hunger, Terror, Willkür und Mord scheinen in den Episoden auf, von denen Polanski neben dem bewegenden Schicksal seiner Hauptfigur erzählt. Eindringlich schildert er die deutschen Bewacher, wie sie eiskalt und brutal handeln, zu Bestien werden. Da erscheint es schon wie ein Wunder unverhoffter Mitmenschlichkeit, wenn ein hoher deutscher Offizier - angerührt von Szpilmans Musik - den Pianisten nicht ausliefert, sondern sein Versteck wahrt und ihn mit dem Nötigsten zum Überleben versorgt.
„Das wunderbare Überleben“ so sind demzufolge die autobiografischen Aufzeichnungen Szpilmans überschrieben, denen Polanski bis in jedes kleinste Detail folgt. Das Wunder macht nicht nur die verblüffende Begegnung mit einem weniger feindlich gesinnten Deutschen aus, sondern eine glückliche Kette der Unterstützung durch viele Helfer an deren Ende der zermürbende Kampf um jede Brotkrume und jeden Tropfen Wassers steht.
Ein Film, der einen unschätzbar wertvollen Beitrag zur Erinnerung an den Holocaust leistet - an seine zahlreichen Opfer und seine wenigen Überlebenden.

Christian Exner

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2003).