Der König der Masken

Die Geschichte spielt in China Anfang 1900. Der alte Maskenspieler Wang befürchtet, dass die Kunst des Maskenspiels ausstirbt, wenn er sie nicht vor seinem Tod an einen Schüler weitergibt. Da er selbst keine Familie mehr hat, kauft er auf einem geheimen Markt von einem armen Ehepaar die kluge und wissbegierige Doggie überzeugt davon, es sei ein Junge. Lange Zeit gelingt es Doggie, vor dem alten Mann zu verbergen, dass sie ein Mädchen ist. Vollkommen fasziniert von der Besonderheit des Maskenspiels, bei dem Meister Wang wie durch Zauberei sein Gesicht blitzartig verändert, will sie es unbedingt erlernen. Allerdings ist nach chinesischer Tradition nur Jungen erlaubt, diese Kunst auszuüben. Doggie kämpft um die Liebe des alten Mannes und vermag durch ihre zielstrebige und uneigennützige Art, sein Herz zu gewinnen.

Mit fotografisch exzellenten Bildern erzählt dieser Spielfilm die Geschichte von Menschen, die durch die Kunst des vollendeten Maskenspiels einen Lichtstrahl im Grau ihres entbehrungsreichen Alltags erleben. Sorgsam eingesetzte warme Farben intensivieren das Bilderleben. Traditionsreiche Formen und Musiken geben Einblick in die Reichhaltigkeit chinesischer Kultur, sinnlich und kindgerecht nachvollziehbar. Die Hauptfiguren spielen großartig und lassen die Zuschauer an ihren Freuden wie Nöten unmittelbar teilhaben. Sie werben für ein verständnisvolles familiäres Miteinander, für eine tolerante Gemeinschaft und ermutigen, den eigenen Gefühlen zu vertrauen. So vermag ein Kind durch die Kraft seiner Liebe seinem Leben eine neue Wendung zu geben. Auf Festivals und von Fachkritikern wurde der Film zu Recht hoch gelobt, im Kino ging er unter. Eine Entdeckung, die sich lohnt. DVD-Bildformat: 1:2,35; 4:3 Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0 Sprachen: Deutsch

Kristin Langer