Der gleiche Himmel

Berlin im Frühjahr 1974: Der junge staatstreue Ostberliner Lars Weber wird von der Stasi zum „Romeo“-Agenten ausgebildet, d.h. er soll Informationen beschaffen, in dem er seine weiblichen Opfer verführt. Kurz darauf bekommt er seine erste Mission. Die britische Datenanalystin Lauren Faber ist Anfang 40, geschieden und lebt alleine mit ihrem fast erwachsenen Sohn in West-Berlin. Lars beginnt unter Anleitung seines Führungsoffiziers Ralf Müller sich ihr anzunähern.

Lars' Vater Gregor weiß von der Tätigkeit seines Sohns und glaubt selbst daran, das System der DDR zu unterstützen - noch. Seinem Bruder Conrad wird seine Frau Gita zunehmend fremder.  Während die ältere Tochter Juliane ihr Abitur macht und flügge wird, bekommt die jüngere Tochter Klara die Chance, in das Olympiaschwimmteam zu gelangen, setzt dabei aber ihre Gesundheit aufs Spiel. Doch Gita sieht vor allem, dass der Erfolg der Tochter der ganzen Familie neue Freiheiten verschaffen könnte. Der homosexuelle Lehrer Alexander Lang hofft auf einen Ausbruch aus der DDR, ebenso wie sein Freund Tobias.
Laurens Freundin Sabine wiederum arbeitet für den amerikanischen NSA. Auch sie wird für die DDR-Agenten interessant, ist ihr Vater doch ein amerikanischer General mit guten Verbindungen zur NATO.

„Deutschland 83“ erzielte als erste Agentenserie vor historischem deutsch-deutschen Hintergrund viel internationale Aufmerksamkeit. „Der gleiche Himmel“ variiert nun dieses Rezept, setzt aber eine Dekade früher an. Der hochwertige Look, der sich mit internationalen Serienproduktionen messen kann, die ins historische Detail verliebte Ausstattung und die hochkarätige Besetzung mit unter anderem Tom Schilling („Oh Boy“) und Sofia Helin („Die Brücke“) machen die in drei neunzigminütigen Teilen erzählte Geschichte durchaus zum Hingucker. Es wird ein ganzer Reigen an sehr unterschiedlichen Figuren und Schicksalen ausgebreitet, deren persönliches Glück und Haltung zur DDR bzw. zum Westen eng miteinander verknüpft sind. Tatsächlich ist die Menge an Geschichten sehr üppig und so wird vieles nur an der Oberfläche angerissen. Man wünscht sich teils weniger Stories und dafür mehr Zeit und Tiefe, den Figuren zu folgen. Eigentümlich altmodisch bleibt auch, dass die Verführtechniken des "Romeos" scheinbar zweimal tatsächlich funktionieren und die Frauen sich Lars "ergeben". Zumal die Flirtdialoge recht steril aufgesagt klingen und man kaum einen Funken überspringen spürt. Als solide spannende Unterhaltung funktioniert „Der gleiche Himmel“ durchaus, mehr aber auch nicht.

Blu-ray-Bildformat:1:1,78/1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1

Kirsten Loose