Der Brief des Kosmonauten

Film: Der Brief des Kosmonauten
Länge:
93 Minuten
Altersempfehlung:
noch keine Angabe
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Vladimir Torbica
Darsteller:
Frederick Lau, Luk Piyes, Oliver Bäßler, Katja Medvedeva
Genre:
Drama , Kinder
Land:
Deutschland, 2001
Gerade noch galoppierte der 10-jährige Heinrich mit seinen Freunden durch die russische Steppe, da ruft der Vater ihn – die Abreise nach Deutschland steht bevor. Szenenwechsel nach München: Der Vater bewirbt sich um die Aufnahme in einen Kleingartenverein, die Mutter verzweifelt über den Deutsch-Lektionen und Heinrich wird von Gleichaltrigen übers Ohr gehauen – er zahlt 10 DM für ein kaputtes Kosmonautenfigürchen. Das ist aber noch nichts gegen die jugendlichen Abzocker, die ihn am nächsten Tag um seine Ersparnisse bringen. Zuhause gibt es Ärger und als Heinrich die nachfolgende Auseinandersetzung zwischen seinen Eltern belauscht, erfährt er, dass er adoptiert wurde. Heinrich haut ab und findet Unterschlupf in der Kleingartenkolonie. Dort verstecken sich auch vier russische Deserteure und nach dem ersten Schreck fühlt Heinrich sich bei ihnen ganz gut aufgehoben.

Die Geschichte des deutsch-russischen Jungen Heinrich hätte ein Film über neue Wurzeln in einem fremden Land werden können. Es hätte auch ein Film über Brutalität und Gewalttätigkeit unter Jugendlichen werden können. Es hätte ein Film über Dissidentenschicksale werden können und es hätte ein Film über Freundschaft und Lebensträume werden können. Das Letzte ist er wohl am ehesten geworden, aber bestenfalls halbherzig, weil er all die anderen Anliegen auch noch unterbringen wollte. So zerfallen Drehbuch und Dramaturgie in eine Themensammlung, Botschaften statt Personen stehen im Mittelpunkt der schleppenden schwermütigen Erzählung. Da wundert es kaum, dass Regisseur und Autor Vladimir Torbica bei seinem Erstlingsfilm die Sprachproblematik erst gar nicht zu bemerken scheint: Seltsamerweise unterhalten sich Heinrichs Eltern im Schlafzimmer auf Deutsch, obwohl die Mutter mühsam die ersten Lektionen Deutsch lernt. Und Heinrich radebrecht mit dem jungen Russen Ruslan auch auf Deutsch. Für die Atmosphäre und Glaubwürdigkeit des Films wären an einigen Stellen deutsche Untertitel förderlich gewesen.

DVD Bildformat: 1:1,85 und 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch

Gabi Brandt

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-VHSEuroVideo

Verleih-DVDEuroVideo

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12. Woche 2003).