Das weisse Rauschen

Es fängt alles ganz prima an: Lukas zieht zum Studium nach Köln in die WG seiner Schwester. Bei einer F?te lernt er ein Mädchen kennen, verabredet sich mit ihr für’s Kino. Als nicht der richtige Film am richtigen Tag zur richtigen Zeit läuft, rastet Lukas aus, besteht drauf, jetzt seinen Film zu sehen. Die Verabredung ist futsch und Lukas aus dem Tritt. Fortan verfolgen ihn Stimmen, hört er seltsame Geräusche, teilt sich seine Welt in zwei Welten. Manche halten ihn für einen Spinner, die Ärzte für schizophren, er war auch schon mal in der „Klapse“, aber geholfen hat ihm das nicht. So lässt er sich jetzt einfach treiben, fährt mit einer Gruppe Hippies nach Spanien und sucht seine persönliche Freiheit.

„Das weisse Rauschen, das sind alle Visionen aller Menschen aller Zeiten in einem Augenblick“, sinniert Lukas am spanischen Strand; wer bis dahin normal war, werde verrückt, wer aber verrückt war, der werde in diesem Zustand normal. Der Film ist die ästhetisch wie inhaltlich eigenwillige Abschlussarbeit von Hans Weingartner an der Kölner Kunsthochschule für Medien. Ungewöhnliche Bildgestaltung, ungewöhnliche Kameraperspektiven und ungewöhnliche Farbgestaltung fallen ebenso aus dem Rahmen wie die Ton- und Geräuschebene, die versucht, die Wahrnehmung des psychisch Kranken wieder zu spiegeln. Natürlich gibt es dabei technische wie zum Ende des Films auch zunehmend dramaturgische Schwächen. Das alles wird aber von einem herausragenden Hauptdarsteller im wahrsten Sinne des Wortes in den Hintergrund gespielt. Daniel Brühl zeigt eine unglaubliche Bandbreite an Wandlungsfähigkeit und wirkt tatsächlich wie die Personifizierung dieser Rolle. Er bekam den Deutschen Filmpreis 2002 als Bester Hauptdarsteller.

DVD Bildformat: 1:1,78/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 und 2.0
Sprache: Deutsch
Extras: Geschnittene Szenen, Making of: Die Crew, Dreh-Impressionen, Interview mit Regisseur und Hauptdarstellern, Teaser & Trailer, Musikvideo „I found you“, Fotogalerie, Biografien, Hilfe für Betroffene und Angehörige

Gabi Brandt