Das weiße Band

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
144 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Michael Haneke
Darsteller:
Christian Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur, Ursina Landi, Fion Mutert, Michael Kranz, Burghart Klaußner, Steffi Kühnert, Josef Bierbichler, Susanne Lothar, Detlef Buck, Gabriela Maria Schmeide, Birgit Minichmayr
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, 2009
Im Sommer des Jahres 1913 verletzt sich der Arzt eines protestantisch geprägten Dorfs in Norddeutschland bei einem Reitunfall schwer. Jemand hat ein Drahtseil gespannt, das sein Pferd zu Fall brachte. Doch der Täter will sich, obwohl der Pastor des Ortes energisch dazu aufruft, nicht stellen. Kurz darauf verunglückt eine Frau bei einem Arbeitsunfall im Sägewerk des Barons tödlich. Der Unmut des Dorfes richtet sich gegen den herrischen Baron. Sein Garten wird verwüstet, sein Sohn entführt und misshandelt. Die Kette seltsamer brutaler Ereignisse setzt sich fort, ohne dass ein Verantwortlicher gefunden werden kann. Da bemerkt der Dorflehrer, dass sich die Kinder des Pastors eigenartig verhalten und fragt sich, ob sie etwas mit den Geschehnissen zu tun haben.

Ein fast zweieinhalb Stunden dauernder, in langsamen, nüchternen Schwarz-Weiß-Bildern erzählter Film über die Geschehnisse in einer Dorfgemeinschaft vor über hundert Jahren – das klingt anstrengend und ermüdend. Tatsächlich aber ist „Das weiße Band“ spannend bis zur letzten Minute und somit wert, sich als Zuschauer drauf einzulassen. Der österreichische Regisseur Michael Haneke („Funny Games“, „Caché“) ist bekannt dafür, sich in seinen Filmen mit unterschiedlichen Formen von Gewalt zu beschäftigen und dabei lieber auf stilles Gruseln als auf explizite Action-Sequenzen zu setzen. Mit genauem Blick legt er offen, wie in der Dorfgemeinschaft Brutalität und Erniedrigung an der Tagesordnung sind. Da treten die Obersten des Ortes – der Pastor, der Arzt und der Baron – zwar laut für Anstand und Moral ein. Doch hinter verschlossenen Türen demütigen die Männer ihre Frauen, die Herren ihre Diener und die Väter ihre Kinder. So entstehen Bilder, die im Kopf lange nachwirken. Zu Recht wurde der Film mehrfach ausgezeichnet, unter anderem in Cannes und bei dem Europäischen Filmpreis.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: S/W

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2010).