Das Haus der geheimnisvollen Uhren

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
102 Minuten (Blu-ray: 106 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
20.09.2018
Regie:
Eli Roth
Darsteller:
Owen Vaccaro (Lewis Barnavelt), Jack Black (Jonathan Barnavelt), Cate Blanchett (Mrs. Zimmerman), Sunny Suljic (Tarby Corrigan), Kyle MacLachlan (Isaac Izard), Lorenza Izzo (Lewis‘ Mutter), Renée Elise Goldsberry (Selena Izard)
Genre:
Fantasy , Familienfilm , Horror , Komödie , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2018

Nach dem Tod seiner Eltern soll der zehnjährige Lewis Barnavelt bei seinem exzentrischen Onkel Jonathan aufwachsen, der in der verschlafenen Kleinstadt New Zebedee wohnt. Schon kurz nach seiner Ankunft im neuen Heim wundert sich der Waisenjunge über das sonderbare Verhalten seines Verwandten und dessen uralte Villa, die ein Eigenleben zu führen scheint. Eines Tages findet er heraus, dass Jonathan und seine nicht minder schrullige Nachbarin Mrs. Zimmerman Hexenmeister sind, was Lewis auf den Gedanken bringt, sich in der Kunst der Zauberei unterweisen zu lassen. Um seinen anfangs sympathischen, inzwischen aber abweisenden Mitschüler Tarby Corrigan zu beeindrucken, will er schließlich einen Erweckungszauber ausprobieren und sorgt versehentlich dafür, dass der böse Magier Isaac Izard von den Toten aufersteht. Mithilfe einer verwunschenen, unablässig tickenden Uhr, die irgendwo in Jonathans Anwesen versteckt ist, will der Zurückgekehrte zu einem großen Rundumschlag ausholen.

„Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ basiert auf einem Jugendbuch von John Bellairs, das bereits 1973 das Licht der Welt erblickte. Eli Roth, der sich bislang vor allem mit drastischen Horrorthrillern einen Namen machte, bringt den im Jahr 1955 spielenden Stoff nun auf die große Leinwand und legt ein Hommage an Kinoklassiker wie „E.T. – Der Außerirdische“ und „Gremlins – Kleine Monster“ vor. Seine neue Regiearbeit beschwört, zumindest phasenweise, eine wirkungsvolle Gruselstimmung und kann vor allem mit ihrem hübsch dekorierten Mystery-Schauplatz punkten. Das titelgebende Haus ist zweifelsohne eine der Hauptattraktionen und bietet mit seiner liebevoll-skurrilen Einrichtung einiges fürs Auge. Nachhaltigen Eindruck hinterlassen besonders die unheimlichen Automatenfiguren, die in einer der schaurigsten Szenen des ganzen Films Lewis, seinen Onkel und Mrs. Zimmerman attackieren. Eben diese Passage zeigt allerdings auch, dass die Romanadaption für ganz kleine Zuschauer eher ungeeignet ist. Nicht immer förderlich ist die Tatsache, dass Roth und Drehbuchautor Eric Kripke zuweilen recht abrupt die Tonlage wechseln, was das Geschehen etwas unrund erscheinen lässt. Einige Holprigkeiten treten außerdem bei einem Blick auf die Geschichte und die Figurenführung zu Tage. Lewis könnte ein spannender, da ungewöhnlicher Protagonist sein, ist mitunter aber etwas schwer zu fassen und durchläuft einen Reifeprozess, dem ein wenig mehr Sorgfalt gutgetan hätte. Sein Außenseiterdasein in der Schule wird in erster Linie über plakative Bilder vermittelt. Und seine Trauer über den Verlust der Eltern kommt zwar in einigen Szenen zum Ausdruck, entfaltet jedoch nicht die gewünschte emotionale Kraft. Absolut verzichtbar sind die gelegentlich bemühten Pups- und Pipi-Witze, die dem Ganzen sicherlich keinen zusätzlichen Pfiff verleihen. Alles in allem bietet der Fantasy-Grusler passable Unterhaltung, kann seinen Vorbildern – siehe oben! – aber keineswegs das Wasser reichen.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2019).