Das Fremde in mir

Rebecca hat einen eigenen Blumenladen und erwartet von ihrem Freund Julian, einem Architekten, ihr erstes Kind. Sie ist voller Vorfreude, doch ab der Geburt ist alles anders. Der kleine Lukas bleibt Rebecca fremd, sie kann sich nicht an ihm freuen. Während Julian immer mehr arbeitet und das Familieneinkommen verdient, scheint Rebecca wie gefangen in der Mutterrolle. Doch Julian merkt nicht, dass die junge Frau nicht nur an normalen Ermüdungserscheinungen leidet. Als Rebecca beim Baden des Kindes merkt, dass sie bereit wäre, dies zu ertränken, flüchtet sie kopflos. Schlafend wird sie in einem Wald aufgefunden und bekommt nun endlich Hilfe. Diagnose: Postpartale Depression. Langsam findet Rebecca ins Leben zurück und in die Mutterrolle hinein, doch Julian und dessen Familie stehen Rebecca skeptisch gegenüber.

"Reiß Dich zusammen" - so reagiert Julian auf Rebeccas Unvermögen, den Alltag und das Muttersein in Griff zu bekommen. Dass eine Frau keine Mutterliebe für ihr Kind empfinden kann, scheint unvorstellbar. Und dass der Grund dafür eine ernsthafte Krankheit ist, ebenso. So genannte postpartale Depressionen, die junge Mütter nach (lat.:post) der Entbindung (lat.: partus) erleiden können, sind ein Tabu. "Das Fremde in mir" erzählt einfühlsam die Geschichte einer solchen Erkrankung und den Weg ihrer Heilung. Fast dokumentarisch, bleibt der Film in langen ruhigen Szenen ganz auf Rebecca konzentriert. In der Begegnung mit anderen erfährt sie teils Unterstützung, teils Unverständnis. Die dffb-Absolventin Emily Atef erhielt für ihr Spielfilmdebut auf dem Internationalen Film Festival in S?o Paulo den Preis der Jury für Regie und Susanne Wolff als beste Darstellerin. Beim Oldenburger Filmfestival wurden der Nachwuchsregisseurin der Publikumspreis, der Otto Sprenger Preis sowie der Preis für den besten deutschen Spielfilm zugesprochen.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital
Sprache: Deutsch
DVD-Extras:Making of

Kirsten Loose