Das Ende ist erst der Anfang

Länge:
0 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Bouli Lanners
Darsteller:
Bouli Lanners (Gilou), Albert Dupontel (Cochise), David Murgia (Willy), Aurore Broutin (Esther), Suzanne Clément (Clara), Philippe Rebbot (Jesus), Michael Lonsdale (Jean-Berchmans), Max von Sydow (Bestatter)
Genre:
Road-Movie , Western , Tragikomödie
Land:
Belgien, Frankreich, 2015
Auf der Suche nach einem Handy mit brisanten Informationen verschlägt es die beiden Gangster Cochise und Gilou in eine gottverlassene Gegend, aus der sie das letzte Ortungssignal empfangen haben. Im Besitz des Mobiltelefons befindet sich das psychisch labile Pärchen Esther und Willy, das sich durch Diebstähle über Wasser hält und vor dem angeblich herannahenden Ende der Welt noch Esthers Tochter finden will, die sie einst zur Adoption freigegeben hat. Ihren Weg kreuzt ein geheimnisvoller Mann, der sich als Jesus vorstellt und den jungen Menschen nett gemeinte Ratschläge mitgibt. Cochise und Gilou hadern unterdessen mit ihrem Auftrag und treffen auf andere Bewohner des abgeschiedenen Landstrichs.

In seiner mittlerweile vierten abendfüllenden Regiearbeit bringt der belgische Schauspieler und Filmemacher Bouli Lanners („Kleine Riesen“, Eldorado) Western, Roadmovie, Tragikomödie und Farce zusammen und kreiert eine eigenwillige Stimmung, die zwischen Trostlosigkeit und Hoffnung schwankt. Bedrückend wirkt der graue Himmel, der über dem kargen, schroffen Pampa-Setting hängt. Und geradezu verloren erscheinen die Figuren in der schier endlosen Einöde, die der Zuschauer mehrfach aus der Vogelperspektive zu sehen bekommt. Angesichts der imposanten, aber tristen Landschaftsbilder ist man schnell geneigt, Esthers und Willys Untergangssorgen zu teilen. Gerade der deutsche Titel unterstreicht aber, dass Lanners keineswegs nur schwarzsehen will. Vielmehr blitzen in zufälligen Begegnungen und sich anbahnenden Freundschaften Hoffnungsschimmer auf, die dem Genre-Mix eine stark lebensbejahende Note verleihen. Das zum Teil herrlich kauzige Figurenpersonal – angefangen bei den beiden grüblerischen Gangstern bis hin zu einem von Altstar Max von Sydow gespielten Bestatter – lässt an die skurrilen Protagonisten der Coen-Brüder denken, während einige absurde Alltagsgespräche Erinnerungen an Quentin Tarantino wecken. Die zunächst parallel verlaufenden Handlungsstränge schreiten gemächlich voran, hätten ab und an allerdings ein wenig Zuspitzung vertragen können. Manchen Szenen fehlt es an Intensität. Und insgesamt wäre ein noch schrägerer Humor möglich gewesen. Gleichwohl lohnt es sich für geduldige Zuschauer durchaus, den atmosphärischen, auf kleine Beobachtungen setzenden Film in Augenschein zu nehmen.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (38. Woche 2017).