Culpa Mía – Meine Schuld

Darum geht es in „Culpa Mía – Meine Schuld“

Die 17-jährige Noah muss ihre Stadt, ihre Schule und ihre Freund*innen hiner sich lassen, um mit ihrer Mutter Rafaela zu deren neuem Mann William zu ziehen. William, ein reicher Geschäftsmann, wohnt zwar in einer Villa am Meer, dennoch reagiert Noah mit Trotz auf den Umzug – unter anderem wegen ihres angeberischen Stiefbruders Nick. Obwohl er Dinge tut, die sie verabscheut und ihm vorwirft, muss sie sich bald eingestehen, Gefühle für ihn zu haben. Nick erwidert Noahs Zuneigung. Die Liebe zwischen den beiden wühlt besonders Noahs grausame Vergangenheit auf.

Noah erkennt schnell, dass ihr Stiefbruder Nick ein Doppelleben führt. Seinem Vater William und Noahs Mutter Rafaela, Williams neuer Ehefrau, spielt er den strebsamen Jurastudenten vor. Doch in Wirklichkeit lebt er sich auf Poolpartys aus und nimmt – stets als Sieger – an illegalen Autorennen und brutalen Faustkämpfen in verbotenen Fightclubs teil. Als Noah bei einem der Autorennen von einem Gegenspieler Nicks herausgefordert wird, gewinnt sie das Rennen zwar souverän. Aber da Nick nicht gefahren ist, muss er seinen Porsche abgeben und gerät so immer stärker in Konflikte mit einem kriminellen Netzwerk. Zugleich findet Nick Gefallen an Noahs Fahrweise. Die Tochter eines früher bekannten Rennfahrers ist taff und selbstbewusst. Dabei spürt Nick aber, dass sie ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt. Gemeinsam mit ihr kommt er der Lüftung dieses Geheimnisses näher als ihm lieb ist. Und dann sind da noch die Eltern, vor denen die beiden ihre Liebe geheim halten müssen.

Lohnt sich das Drama für dich?

„Culpa Mía – Meine Schuld“ ist die Verfilmung des ersten Bandes einer in Spanien populären Jugendroman-Trilogie von Mercedes Ron. Im Mittelpunkt steht die selbstbewusste Noah und ihre Liebe zum neuen Stiefbruder Nick. Der Film erzählt den Beginn dieser Liebesgeschichte klischeehaft und nach bekannten Erzählmotiven, etwa bei der Darstellung der illegalen Autorennen mit deutlichen Verweisen auf den James-Dean-Klassiker „Denn sie wissen nicht was sie tun“ und auf moderne Action-Filme wie die „Fast and Furious“-Reihe. Auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Noah und Nick wird von Regisseur Domingo Rodriguez in filmischen Einstellungen präsentiert, die aus US-Erotikthriller der 1980er Jahre bekannt sind und in erster Linie die Schaulust bedienen sollen. Andererseits schafft es der Film hinter seiner Oberflächlichkeit das Drama von Noah und Nick psychologisch präzise und einfühlsam zu erzählen. So gelingt es, den Umschwung Noahs von anfänglicher Ablehnung des Stiefbruders zu späterer Verbundenheit zu ihm glaubhaft zu erzählen und zu motivieren.   

Werner Barg