Concrete Cowboy

Länge:
111 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Ricky Staub
Darsteller:
Caleb McLaughlin (Cole), Idris Elba (Harp), Jharrel Jerome (Smush), Byron Bowers (Rome), Lorraine Toussaint (Nessie)
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
USA, Großbritannien , 2020

Manche Filme erzählen von Personen, von denen die meisten vermutlich noch nie etwas gehört haben, und erweitern dadurch den Horizont der Zuschauer*innen. Eben dies trifft auf die Romanadaption „Concrete Cowboy“ zu, in der es um die afroamerikanische Cowboy-Kultur in der Millionenstadt Philadelphia geht.

Als der Teenager Cole nach einem Ausraster erneut die Schule wechseln soll, ist seine Mutter mit ihrem Latein am Ende. Von seinen ständigen Entgleisungen entkräftet, packt sie den Jungen ins Auto und liefert ihn bei seinem Vater Harp in Philadelphia ab, wo er den Sommer über bleiben soll. Cole ist alles andere als begeistert, da er seinen Dad im Grunde gar nicht kennt und für dessen große Leidenschaft, einen altehrwürdigen Reitstall auf der Fletcher Street, nur wenig übrig hat. Harp und seine Clique, die die Tradition afroamerikanischer Stadt-Cowboys am Leben erhalten, verdonnern den aufsässigen Neuankömmling schließlich dazu, sie bei der Arbeit mit den Pferden zu unterstützen. Gegen den Willen seines Vaters trifft sich Cole jedoch immer wieder mit Smush, einem Bekannten aus Kindertagen, der inzwischen Drogen vertickt, um irgendwann der Perspektivlosigkeit seines abgewirtschafteten Viertels entkommen zu können.

„Concrete Cowboy“ beginnt als stimmungsvolles Drama, das einen klaren Konflikt aufmacht: Gerät Cole auf die schiefe Bahn? Oder findet er, wie einige andere Menschen rund um die Fletcher Street, in der Szene der urbanen Cowboys und Cowgirls endlich Halt? Aufregend ist der von Ricky Staub inszenierte Film vor allem dann, wenn er genauer auf das vorgestellte Milieu blickt. Dessen Vertreter*innen beklagen etwa die Ignoranz des Hollywood-Kinos, das das Bild des weißen Westernhelden zementierte. Außerdem droht den altehrwürdigen Einrichtungen an der Fletcher Street das Schicksal anderer Ställe, die neuen Bauprojekten weichen mussten. Eine der besten kreativen Entscheidungen war es, in manchen Nebenrollen echte urbane Reiter*innen zu besetzen und dem Ganzen dadurch eine ordentliche Portion Authentizität einzuimpfen. Leider gelingt es „Concrete Cowboy“ aber nur bedingt, das dargestellte Umfeld, die erwartbare Annäherung zwischen Cole und Harp und den Drogenstrang sauber zu verzahnen. Ab der Mitte – nach einem arg erklärenden Gespräch zwischen Sohn und Vater – wirkt die Handlung zunehmend formelhafter. Gleichzeitig fällt es nun schwerer, Zugang zu den Figuren zu finden. Diese Schwächen kann auch die interessante Subkultur nicht verdecken, die uns der Film vor Augen führt.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13. Woche 2021).